Es lebten einmal am Meer - Das heißt es schwammen, Haben den richtigen Kurs gehalten, dem Steuerruder folgend, Schwenkten in den Hafen ein - Mal links, mal rechts - Zwei schöne Liniendampfer, Wasserfahrzeuge, Schiffe: Mit dem schneeweißen Körper, Wie ein weißer Schwan, In einer märchenhaft-klassischen Erscheinung - Und der andere - schwamm in den Tropen - Im schwarzen Smoking - Der Lord - der transatlantische Liniendampfer. Ach, wenn ihm eingefallen wäre, Daß in jedem Hafen schon längst verliebt Zu ihm eilt unter einer schwarzen Schwinge Die ungestüme weiße Madonna! Sie vergießt bittere Tränen In den teuren Treibstoff Und hofft immer insgeheim. Daß vielleicht in Afrika Dieser einfältige Liniendampfer Nicht planmäßig wegfahren würde. Ach, wenn es ihm in den Sinn gekommen wäre, Daß in jedem Hafen schon längst verliebt Zu ihm kommt unter einer schwarzen Schwinge, Verspätet die weiße Madonna! Den Schiffen passen nicht Die späteren Korrosionen, Passen nicht die Falten entlang der schneeweißen Schwingen, Blaue Lecke Daneben Wasserlinien, Und wenn am Smoking der linke Revers zu faulen beginnt. Es grämte sich aufs Äußerste Im Dock, in einer ruhigen Schiffswerft, Böse und großen Ärger verursachend, Rostig und zerfallend, Und von seiner Mannschaft verlassen, Der stolze einsame Liniendampfer. Und sie hat unglaubliches Glück gehabt: In Begleitung eines Tangos im musikalischen Salon Kam zu ihm unter einer schwarzen Schwinge - Und neben ihm stand die weiße Madonna!
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2017