Das stimmt nicht, über uns ist nicht die Unendlichkeit, nicht die Finsternis - Ein Verzeichnis der Verdienste und Vergeltungen: Wir genießen die Tierkreiszeichen in der Nacht, Und den ewigen Tango der Sternzeichen. Wir schauen, die Köpfe nach oben streckend, In die Stille, in das Geheimnis und die Ewigkeit: Dort sind die Trassen der Schicksale unseres rasenden Jahrhunderts - Gekennzeichnet mit unsichtbaren Pfahlen, Daß sie uns bewahren und hüten vermögen. Heißen Nektar im kalten Februar Wie süßen Balsam statt Grog, - Gießt der Sonderling Wodolej Sternenwasser In das abgrundtiefe Maul des Steinbocks. Die ökumenische Flut schlängelt und krümmt sich, Einmal quecksilbern und einmal blutrot gefärbt, - Aber aus den Fesseln befreit vom Märzennebel, Schwimmen die großen Fische zum Laichen Den Milchströmen entlang - zum Oberlauf. Der Dezember Schütze hat alles bis zuletzt abgeschossen, Er ist gelangweilt und zerbricht Lanzen, - Und der Stier kann sich ohne Furcht tummeln In den hellen Waldwiesen im Mai. Aus dem August schaut der ausgehungerte Löwe Auf den Widder im April, Im Juni - zu den Zwillingen halten ihre eigenen Hände ausgestreckt Die zärtlichsten Jungfrauen aus dem Zeichen der Jungfrau Und haben die Waage in Schaukeln umgewandelt. Die hellen Strahlen haben die Finsternis durchbrochen Und sind wie der Ariadnefaden ganz konkret, - Aber so wie der Skorpion, auch der geheimnisvolle Krebs Sind sie von uns weit entfernt und unschädlich. Über sein eigenes Sternzeichen hat der Mensch nicht gemurrt - Und die Sterne fürchten sich nicht in Ungnade zu fallen! Er hat diese Sterne vom Himmel geholt, Hat sie in wertvolle Metalle gefaßt - Und das Geheimnis ist leicht verständlich geworden.
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2017