Ein närrischer Traum, wie ein Morgenstern, Schlug mich gnadenlos: Undeutlich schaute ich in ihm aus Und nicht anziehend. Im Traum - log (ich) und verriet, Und schmeichelte leicht... Und ich habe in mir So etwas nicht vermutet! ... Noch - habe ich eine Faust gemacht Und schlug mit Anstrengung, - Aber mit weicher Handfläche, Und nicht mit Härte... Der Traum verblaßte, aber Dann erschien er wieder: Ich schloß die Augenlider - und er Wiederholte sich! ...Ich bin nicht geschritten, sondern getrippelt Auf dem glatten Balken, Ich habe nicht einmal den Gang gewechselt - Trippelte und trippelte. Ich schmeichelte den Starken, Beugte mich den Bösen... Und es ekelte mich vor mir selbst - Aber ich bin nicht aufgewacht. Das ist ein Fiebertraum - mein eigenes Stöhnen Hörte ich während des Einschlummerns! Aber - davon habe ich geträumt, Und kein anderer. Ich wachte auf - und verstand Teilweise mein Stöhnen, Und wegen des Schmerzes habe ich die Augenlider geöffnet - Aber mit Erleichterung. Und der Traum ist am Plafond hängengeblieben - Und streckte sich der Länge nach aus... Wird der Traum wahr? Und hier im Traum Ist die Frage offen geblieben. Ich wusch mir die Hände - über den Rücken liefen mir Kalte Schauer! ... Was im Traum war wahr, Was war Lüge! Wenn dieser Traum eine Vision ist, - Habe ich Glück! Aber wenn das für mich im Traum Hellsehen ist?! Der Traum ist eine Reflexion der Gedanken während des Tages? Nein, das kann nicht sein! Aber wenn ich mich erinnere - dann Verzerrt sich alles in mir. Und später wird man mir sagen: "Er vollkommen Und gänzlich wußte es im vorhinein! .." - Es wird mir ekeln, wie im Traum, In dem ich verraten habe. Oder - ins Feuer! Aber plötzlich Habe ich nicht die Kraft das Feuer auszutreten, - Ich werde mich schämen, wie im Traum, In welchem ich feige war. Aber sie werden mir sagen: "Sing unisono - Aus allen Kräften! .." - Und dann begreife ich: Das ist dieser Traum, Welcher wahr wird!
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2017