Die Schönen liebt man öfter und heftiger, Die Fröhlichen liebt man weniger, aber schneller, - Und die Schweigenden liebt man, nur seltener, Dafür aber, wenn man sie liebt, dann stärker. Schreie keine zärtlichen Worte, schreie nicht, Halte sie bis zur richtigen Zeit versteckt, - Laß die Dampfer nächtens Krach machen, Du aber schweige still, schweige, - Beeile dich - sonst ist alles verloren. Sie liest traurige Romane, - Laß sie vergleichen und vertraue ihr, - Es erschienen jedoch schwarze Tulpen - Damit die weißen weißer ausschauen. Schreie keine zärtlichen Worte, schreie nicht, Halte sie bis zur richtigen Zeit versteckt, - Laß die Poeten schreien und krähen, Du aber schweige, schweige still, - Beeile dich - sonst ist alles verloren. Die Worte laufen, es ist ihnen eng - nun was solls! - Du befürchtest nicht dich zu verspäten. Sie sind viele - Worte, und trotzdem, Sage nur, wenn du nicht ohne zu sagen, sein kannst. Aber schreie nicht diese Worte, schreie nicht, Halte sie bis zur richtigen Zeit versteckt, Laß die Dampfer nächtens Krach machen, Sei still, schweige still, schweige, - Beeile dich - sonst ist alles verloren.
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2017