Im Hof nagelt man aus Brettern die Tische zusammen, - Bis noch nicht gedeckt ist - spielt man Domino ... Die Tage im Mai sind länger als die Nächte im Dezember, Und die Zeit wird lange - aber alles ist entschieden! Schon leuchten die Vorkriegslampen halb so stark, Moskau starrte von oben aus den Fenstern auf die Gefangenen herab, - Und irgendwo wurden die Soldaten mit Splittern am Herzen verletzt, Und irgendwo sollten die Kundschafter einen Informanten erwischen. Hier weiht man schon die Banner ein und die Kolonnen sind angetreten, Und die Pflastersteine sind sauber wie das Parkett am Boden, Und trotzdem ziehen und ziehen und ziehen die Bataillone nach Westen, Und über die Todesnachricht schluchzen die Weiber im Hinterland. Es ist nicht genug Quellwasser getrunken worden, Es sind nicht genug Verlobungsringe gekauft worden - Alles ist mit dem Strom des großen Unglücks weggeschwemmt, Für welches endlich das Ende kommt! Auf den Gläser sind die Kreuze aus Papierstreifchen abgezogen, Und die Rouleaus entfernt - die Verdunklung ist nicht mehr notwendig, Und irgendwo - wird vor dem Kampf Spiritus aus der Feldflasche ausgeteilt: Er vertreibt alles - Kälte und Angst und die Pest. Da sind schon die Ikonen vom Ruß der Kerzen gesäubert, Und die Seele und Lippen formen Gebete und Gedichte, - Aber mit dem Roten Kreuz fahren und fahren und fahren alle Staffeln, Laut Kurznachrichten sind die Verluste nicht so groß. Und überall erblühen schon die Gärten, Und die Erde erwärmt sich, sowie das Wasser im Graben, - Und bald ist die Auszeichnung für selbstverleugnende Mühen fällig - Ein Kissen aus frischem Gras unterm Kopf! Die Überwachungsballons pendeln nicht mehr über der Stadt, Die Sirenen haben aufgehört zu heulen, sind bereit den Sieg auszuposaunen, - Aber den Kompaniekommandeuren gelingt es trotz allem Battaillonskommandeure zu werden - Welche alle noch immer umgebracht werden können. Da klingen schon die erbeuteten Akkordeons, Da hört man die Schwüre - das Leben im Einklang, in der Liebe, ohne Schulden, - Und trotzdem ziehen und ziehen und ziehen die Staffeln nach Westen, Und uns schien es - daß fast keine Feinde geblieben sind! ..
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2017