Es ist so verraucht, daß man im Spiegel kein Abbild sieht Und sogar gegenüber sieht man kein Gesicht, Und die Paare sind müde vom Herumdrehen, - Und trotzdem werde ich bis zu Ende singen! Alle erforderlichen Noten sind längst gespielt, Verglüht, vertrocknet ist der Wein im Pokal, Der augenblickliche Drang zu reden - ist vorbei, - Und es ist besser, daß ich schweigend austrinke den Pokal... Ein halbes Jahr verwöhnte uns das Wetter nicht mit der Sonne, Und die Seelen sind eingefroren unter den Eiskrusten, - Und wahrscheinlich warte ich umsonst auf den Eisstoß, Und die Erinnerung kann in der Kälte nicht wärmen. Alle erforderlichen Noten sind längst gespielt, Verglüht, vertrocknet ist der Wein im Pokal, Der augenblickliche Drang zu reden - ist vorbei, - Und es ist besser, daß ich schweigend austrinke den Pokal... Das Orchester spielt müde, ungenau, Die Reihen schließen sich, ich kann den Ring nicht zerbrechen. Ruhe! Es ist besser, wenn ich lächelnd weggehe, - Und trotzdem, werde ich bis zu Ende singen! Alle erforderlichen Noten sind längst gespielt, Verglüht, vertrocknet ist der Wein im Pokal, Matter, gleichgültiger, mit offenem Mund im Spiegel... Und es ist besser, wenn ich einfach zerbreche den Pokal!
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2017