Wir tauchen ins Meer In neutralen Gewässern Könnten wir ein ganzes Jahr bleiben Das Wetter kümmert uns nicht Und wenn wir erwischt werden Dann heult der Alarm Und kündet von unserem Unglück Rettet unsere Seelen! Wir leiden an Atemnot Rettet unsere Seelen Eilt zu uns! Ihr am Land, hört ihr uns? Unser SOS wird schwächer und schwächer Und das Grauen ist schuld Dass die Seelen entzweibrechen Es zerreißt die Aorta wagt nicht aufzutauchen! Dort, Backbord Dort, Steuerbord Dort geradeaus, vor uns stört den Durchlass der gehörnte Tod Rettet unsere Seelen! Wir leiden an Atemnot Rettet unsere Seelen Eilt zu uns! Ihr am Land, hört ihr uns? Unser SOS wird schwächer und schwächer Und das Grauen ist schuld Dass die Seelen entzweibrechen Aber hier sind wir frei Das ist doch unsere Welt Sind wir den verrückt In einem Minenfeld aufzutauchen "Aber nur keine Hysterie!, Wir schrammen an das Ufer", sagte der Kommandant. Rettet unsere Seelen! Wir leiden an Atemnot Rettet unsere Seelen Eilt zu uns! Ihr am Land, hört ihr uns? Unser SOS wird schwächer und schwächer Und das Grauen ist schuld Dass die Seelen entzweibrechen Wir tauchen bei Morgengrauen Befehl ist Befehl! Wenn wir in den besten Jahren umkommen, Dann besser bei Tageslicht Unser Weg ist nicht vorausbestimmt Wir können nichts machen... Wir können nichts machen... Aber erinnert euch an uns! Rettet unsere Seelen! Wir leiden an Atemnot Rettet unsere Seelen Eilt zu uns! Ihr am Land, hört ihr uns? Unser SOS wird schwächer und schwächer Und das Grauen ist schuld Dass die Seelen entzweibrechen So tauchen wir auf. Es gibt keinen Ausweg! Volle Fahrt auf die Werft Es zerrt an unseren Nerven Das Ende allen Kummers, Mit dem Ende und dem Beginn Wir sausen zur Anlegestelle Wie ein Torpedo Rettet unsere Seelen! Wir leiden an Atemnot Rettet unsere Seelen Eilt zu uns! Ihr am Land, hört ihr uns? Unser SOS wird schwächer und schwächer Und das Grauen ist schuld Dass die Seelen entzweibrechen
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2015