Wenn du irgendwo in stockfinsterer, unruhiger Nacht Gestolpert bist und am Rande gehst - Verheimliche das nicht, schweige nicht, schrei nach mir! Ich werde deine Stimme hören, erkennen! Wenn du mit der Kugel in der Brust im reifenden Roggen liegst - Habe Geduld: Ich beeile mich - die Füße spüren keine Müdigkeit! Wir werden dorthin zurückkehren, wo sowohl die Luft, als auch das Gras heilt, - Nur stirb nicht, nur verblute nicht! Wenn du ein Pferd unter dir hast, erreiche blitzschnell, galoppiere - Der Falbe wird den Weg finden - Dort am Rande, wo immer die munteren Quellen entspringen, - Und sie werden deine Wunden heilen! Wo bist du denn - eingesperrt oder auf dem langen Wege? Bei welchen bist du jetzt, den Scheidewegen und Kreuzungen? Du bist vielleicht müde, hast den Mut verloren, hat sich zwischen drei Kiefern verirrt - Und kannst den Weg nicht zurückfinden?.. Hier sind so reine, unter dem Schnee hervorsprudelnde Rinnsale - Man findet nicht, kann sich nichts Schöneres ausdenken! Hier sind Blumen, Sträucher und Bäume - niemandes, Wenn wir wünschen - werden sie unser! Wenn du dir beim Gehen schwer tust, - bis zum Knie im Morast Über spitze Steine, barfuß durch das kalte Wasser, - Staubig, wettergebräunt, verraucht, vom Feuer versengt - Gleich wie, - gehend, schleppend, komm herangekrochen!..
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2017