Ich bin für diese Nacht - vogelfrei, Ich schreibe - nächtens inspiriert. Ich lange nach der Wählscheibe des Telefons, Und wähle ewig null sieben. "Fräulein, grüße Sie! Wie heißen Sie?" - "Toma". "Zweiundsiebzigste! Ich warte atemlos... Das kann nicht sein, wiederholen Sie, ich bin sicher - sie ist zu Hause! Mir wurde schon geantwortet. Nun, ich begrüße dich, ich bins! Diese Nacht bin ich vogelfrei, Ich schlafe nicht - ich schreie: "Schneller!.." Warum werden mir auf Kredit auf den Coupon Angeboten meine allerliebsten Menschen! "Fräulein, hören Sie zu! Zweiundsiebzigste! Ich verliere die Geduld und meine Uhr ist stehen geblieben... Zum Teufel mit allen Verbindungen - ich fliege morgen... Mir wurde schon geantwortet. Nun, ich begrüße dich, ich bins! Das Telefon ist für mich - wie eine Ikone, Das Telefonbuch - wie ein Triptychon, Die Telefonistin wurde zur Madonna, Sie reduziert die Entfernung auf einen Augenblick. "Fräulein, liebes! Ich bitte Sie - Verlängern Sie! Sie sind jetzt wie ein Engel - verlassen Sie den Altar nicht! Das Allerwichtigste kommt noch, verstehen Sie... Mir wurde schon genantwortet. Nun, ich begrüße dich, ich bins!" Weißt du, daß schon wieder die Trasse beschädigt ist? Daß die Relais dort mit Maschen ihr Unwesen treiben? Ich pfeif drauf - ich werde warten, - ich bin bereit Jeden Abend mit Null anzufangen! "Null sieben, ich begrüße Sie! ich bins wieder". - "Was wollen Sie? Nein, ich brauche nichts mehr - ich möchte die Stadt Magadan. Ich versrpeche Ihnen, daß ich Sie nicht wieder anrufen werde, - Einfach nur einen Freund - nur um zu erfahren, wie es ihm, dem Armen dort geht. Diese Nacht bin ich vogelfrei, Alle Nächte sind für mich nicht zum Schlafen, - Und wenn ich einschlafe - dann träume ich von der Madonna, Die jemand ähnlich ist. Fräulein, liebes! Ich bins wieder, Toma! Ich verliere die Geduld - Ich warte atemlos... Ja, ich! Natürlich ich!.. Ja, ich! Natürlich ist sie zu Hause! "Ich ruf an... Bitte melden... "Grüß Dich, ich bins!"
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2015