Es gab einmal in Indien vor langer, langer Zeit Wilde, riesige, graue Elefanten. Die Elefanten trieben sich im Dschungel ohne Trampelpfade herum. Einer von ihnen war aus unerfindlichen Gründen weiß. Gütige Augen, sanftes Benehmen zeichneten ihn aus, Und er hatte eine vornehme Haarfarbe Zwischen seinen Brüdern war der weiße Elefant Natürlich, die weiße Krähe. Und der Herrscher von Indien, es gab die Zeiten, Schenkte mir respektvoll den Elefanten. "Wozu mir einen Elefanten?", - Fragte ich den Andersgläubigen, Und er sagte: "Der Elefant hat ein großes Herz." Der Elefant machte mir seine Reverenz und ich verbeugte mich vor ihm, Meine Rede war nicht böse und leise, Weil dieser jenige weiße Elefant Eine außerordentliche weiße Elefantin war. Ich schaute herrlich aus, als ich auf dem Elefanten saß, Reiste durch Indien, einem märchenhaften Land, Ach, wo wir uns zusammmen nur nicht herumtrieben Es war eng, aber wir haben uns gut vertragen. Und es kam vor, daß wir in der Nacht unter irgendeinem Balkon standen, Und die Damen hüpften nacheinander aus den Schlafzimmern, Man muß sagen, daß dieser weiße Elefant Außerordentlich musikalisch war. Die Weltkarte haben Sie sicherlich gesehen, Und Sie wissen, daß es in Indien auch einen Fluß gibt. Mein Elefant und ich ernähren uns vom Mangosaft Und einmal verirrten wir uns im Dickicht des Ganges. Ich lief beim Fluß herum, vergaß Ruhe und Schlaf, Für immer habe ich meine Gesundheit verloren- Und dann wurde mir gesagt: "Dein weißer Elefant Traf eine Herde weißer Elefanten." Lange war ich gekränkt und dann unerwartet, Hat mir der Herrscher von Indien aufs Neue einen Elefanten geschenkt. Er ist wie ein Schmuck auf dem Spazierstock, Ein weißer Elefant, aber aus Elfenbein. Man sagt, daß sieben Elefanten zu haben, zum guten Ton gehört, Auf dem Schrank, wie ein Mittel gegen den bösen Blick. Soll der weiße Elefant lieber spazieren mit der weißen Herde, Möge er lieber kein Glück bringen.
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2016