Vorbei ist die Zeit der Einleitungen und Präludien, - Alles ist gut - ich lüge nicht, ich mache mich nicht zum Narren: Mich laden bedeutende Leute ein - Damit ich ihnen "Die Wolfsjagd" vorsinge. Vielleicht waren die Übertragungen aus den Fenstern zu hören - Und kann sein, man wird mit den Kindern nicht einig - Wer weiß - aber ich habe von einem zuständigen Genossen Ein Magnetophon erworben. Und in der gemütlichen alltäglichen Unterhaltung Im Kreise der Familie, wo das Licht der Stehlampe schwach leuchtet, - Leise, damit die Nachbarn nichts hören, Drückte er auf den Kopf "Inbetriebnahme". Und dort, ohne das letzte Wort zu verstehen, - Machte sich ein schlechtes Double an die Arbeit, - Er hörte der "Wolfsjagd" zu Und noch irgend etwas von der Rückseite. Und er hat alles bis zur letzten Note gehört, Und hat sich geärgert, daß es keine letzten Wörter gab, Er hat den Hörer abgehoben: "Autor der Jagd" Zu mir morgen ins Kabinett schicken!" Ich habe nichts vom Wein für den Mut geschluckt, - Und öfters den Schluckauf unterdrückt, An der Türschwelle - vom Anfang bis zum Ende Schrie ich dasselbe "Jagd". Die Kinder baten ihn unbedingt, Ein Lächeln auf dem Gesicht zu bewahren, - Aber er hörte mir mit Wohlwollen zu Und hat sogar zum Schluß applaudiert. Und über dem Glas mit der Flasche klirrend, Die er aus dem Bücherregal herauszog, Stieß er hervor: "Ja, das ist doch über mich! Über uns alle - welche, zum Teufel, Wölfe!" ...Nun das ist es, jetzt natürlich, wird etwas losgehen - Schon drei Jahre bekomme ich täglich fünf Anrufe: Mich laden bedeutende Leute ein - Damit ich ihnen "Die Wolfsjagd" vorsinge.
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2017