Beeile dich - es kreist ein magerer Lämmergeier über dem Land! Der Wald ist deine Behausung - der Frühling ist gekommen! Hörst du - die Erde unter den Füßen laut beben? Siehst du - daß, der Nebel über den Feldern liegt? - Das ist der Tau aus Haß gekocht! Der Haß gärt in den aufgehenden Knospen, Der Haß brodelt in uns im Geheimen, Danach sickert der Haß durch die Haut, Und in unseren Köpfen brennt er! Schau - was sind das für rotbraune Flecken im Fluß, - Das Böse entschied die Ordnung im Lande einzuführen. Und der Griff der Schwerter erkaltet die Hände, Und der Zweifel flattert wie ein Vogel in der Schläfe, Und das Herz ist mit Haß erfüllt. Der Haß entstellt die jungen Gesichter, Der Haß ufert aus, Der Haß ist durstig und will sich antrinken Mit dem schwarzen Blut der Feinde! Ja, wir sind jetzt beim Haß in Gefangenschaft, Aber nicht das Böse wird uns aus der Gefangenschaft führen. Nicht blinder, nicht schwarzer Haß ist in uns, - Frischer Wind wird unsere Tränen in den Augen trocknen Den begründeten und echten Haß! Der Haß - trinke, aus der übervollen Tasse! Der Haß fordert einen Ausweg, er wartet. Aber unser hochsinniger Haß Lebt neben der Liebe!
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2017