Wir sagen nicht "stormy", sondern "storma" - Diese Wörter kommen kurz und wägbar heraus: "Wetra"1 - nicht "wetry" - wir machen uns verrückt, Am Deck die Masten wegreißend. Auf die Vorzeichen haben wir ein Veto eingelegt - Wir schätzen das Gespür der Kompasse und der Nasen. Die spannkräftigen straffen Muskeln des Windes Spannen das lederne Segel. In den Waagschalen der echten Sternenwaagen Entscheidet der grauhaarige Neptun über unser Schicksal, Und die Meute der Köter, der hungrigen jagenden Köter, Die unerträglich heulen, treibt uns auf die Waagschale. Wir sind ein Trugbild der legendären Korvette, Wir schaukeln im Sternzeichen der Waage. Und wie die Windesstrahlen schärfer geworden sind - Haben sie das Leder der Segel aufgetrennt. Auf dem Kurs ist ein Schatten von einem anderen Schiff, Es fuhr, auch bei Stürmen die Geschwindigkeit nicht reduzierend. Schauen Sie - da hängt eine Schlinge An der Rahe, sich nach dem zum Tode Verurteilten sehnend. Mit ihm verfuhr die Vorsehung schroff: Nur ewige Stille - und der Lauf der Uhren ist unterbrochen, Der Rückenwind wie vom Teufel aufgewirbelt - Findet keine Segeln mehr. Uns scheint, wir hören einen Ruf - Geheime, deutliche Signale... Nicht nach Ruhm, das Rennen und die Preise Wirft uns auf den Wellenkamm und die Felsen. Aus eigener Erfahrung kennen zu lernen - Mit den Augen, mit dem Mund und mit der Haut, die Freiheit zu trinken!.. Wer im Ozean nur das Wasser sieht - Der bemerkt auf unserer Erde kein Gebirge. Singe uns, Orkan, böse Lieder in die Ohren, Bohre durch den Schädel und krieche in die Gedanken, Flöße diesen Sternenregen in unsere Seelen ein Die Erde und das Meer - ein ewiges Leiden.
1 Winde.
 
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2017