Warum ist jetzt alles anders? Als ob alles wie immer ist: Derselbe Himmel - wieder blau, Derselbe Wald, dieselbe Luft und dasselbe Wasser, Nur er kehrte nicht zurück aus dem Kampf. Ich werde jetzt nie verstehen, wer von uns recht gehabt hat Bei unseren Gesprächen ohne Schlaf und Ruhe. Ich begann ihn erst jetzt zu vermissen, Als er nicht zurückkehrte aus dem Kampf. Er schwieg zur Unzeit und hat nicht im Takt mitgesungen, Er sprach immer über anderes, Er ließ mich nicht schlafen, er stand bei Sonnenaufgang auf, Und gestern kehrte er nicht zurück vom Kampf. Daß es jetzt leer ist, - ein Gespräch gibt es nicht darüber, Plötzlich habe ich bemerkt - daß wir zu zweit waren. Für mich schien es, als ob der Wind das Feuer ausgelöscht hat, Als er nicht zurückkehrte aus dem Kampf. Dieser Frühling brach plötzlich an wie aus der Gefangenschaft, Aus Versehen sagte ich zu ihm: - "Freund, laß mich einmal anziehen!" - Und als Antwort - Stille: Er ist gestern nicht zurückgekehrt aus dem Kampf. Unsere Toten lassen uns nicht alleine im Unglück, Unsere Gefallenen sind wie Wachen. Der Himmel spiegelt sich im Wald, wie im Wasser, Und die Bäume stehen blau. Wir hatten genug Platz im Unterstand, Und die Zeit floß für uns beide. Alles jetzt - alles - nur für mich alleine, nur scheint mir, Daß ich es bin, der nicht zurückkehrte aus dem Kampf.
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2017