Die Brände im Land wurden immer höher, heißer - fröhlich Tanzten im Widerschein zweimal aufstampfend, dreimal klatschend, - Aber das Schicksal und die Zeit sind auf die Pferde gestiegen, Aber dann - im Galopp zwischen den Kugeln in die Stirne, - Und die Welt ist in Schüttelfrost gefallen Von diesem Galopp. Verirrte Kugeln sind böse, blind und unsinnig, Und wir sind reitend dahingeflogen - und sie hinterher, - Die heißen, abgenutzten Hufeisen der Pferde Flogen im Staub - als Glück für jene, die sie später fanden. Die Zügel waren schlüpfrig wie Aale, Und die Haare zerrauft und die Gedanken im Lauf, - Und der Wind blies - und löste unsere Locken auf, Und hat unsere Gehirnwindungen begradigt. Nicht die Furcht vor dem Feuer, nicht die Angst vor Verfolgung hat etwas damit zu tun, Aber die Zeit ist näher geritten und die Fortuna lächelt, - Und die Schwerter der Ritter kreuzten sich mit dem Sonnenstrahl, - Der Ritter ist der Dichter und das Pferd ist Pegasus. Der Brand hat nachgelassen und ist verlöscht, - Und das Pferderennen ist feurig geworden. Die Welt sah noch nie eine ähnliche Allüre - Die Hufe trommelten, das Geläute bimmelte. Verrückt vom Blut, blinde dumme Kugeln Sind plötzlich reifer und klüger geworden - und erwischten das Ziel öfter. Und wer was ist mitreißender als Tanzen, Und wer ist schneller - in diesem Pferderennen gibt es keine Nachzügler, - Und der Wind blies das Fleisch von den Knochen. Und auch Skelette erfreuten sich ob der Frische. Das Glück liegt in der Zukunft und es gibt Genesung für die Kranken, - Zum ersten Mal reitet die Zeit geradeaus - nicht im Kreis, Versprochenes wird morgen bitter und betäubend Es ist leicht zu reiten, den Feind zu sehen Und den Freund auch - eine Glückseligkeit Das Schicksal fliegt über die Wiese! Der vertrauensselige Tod wurde um den Finger gewickelt - Hat sich etwas verspätet, hat vergessen mit der Sichel zu mähen, - Und schon zögerten die Kugeln und haben uns nicht erreicht Ob es uns gelingt sich mit Tau zu waschen statt mit Blut?! Der Wind sang immer trauriger und leiser, Die Zeit ist verletzt wie bei einem Durchschuß, das Schicksal hat auch etwas abbekommen. Die Winde und die Pferde - und die Körper und Seelen Der Gefallenen - haben wir auf uns selbst herausgetragen.
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2017