Erzähle, mein Lieber, Was geschah mit dir? Erzähle, mein Lieber, verschweige nichts! Mag sein, daß du alles verloren hast, Verspielt, verschwendet? Mag sein, der Schutzengel rettete dich nicht? Oder bist du einfach müde? Oder hast du spät geschossen? Oder hast du verwechselt, wo oben und wo unten ist? Wolltest du ins Paradies? Das ist oben. Ach, wunderlicher Mensch! Was kann man jetzt tun? Lächle! Wieviele prächtige Burschen, hetzen die Pferde, Streben in die Welt, wo es weder Bosheiten noch Lügen geben wird! Wirklich, Sonderling, hattest du es dorthin geschafft? Was ist mit dir, mein Lieber, - erzähle! Vielleicht, mein Lieber, Reitest du dem Schicksal nach? Flehtest: "Warte! Schau dich um!" Es schaute sich um - Alt und fürchterlich, - Pfeif auf es - lächle! Und ein Pech, hols der Teufel, Du mußt noch einen leeren und eine rauchen - Und noch einmal versuche dich auf das Pferd zu setzen! Wenn auch nur kurz, ein ganz klein bißchen Du vergißt es, - Umarme mich, wenn du willst! Wieviele prächtige Burschen, hetzen die Pferde, Streben in die Welt, wo es weder Bosheiten noch Lügen geben wird! Wirklich, Sonderling, hattest du es dorthin geschafft? Was ist mit dir, mein Lieber, - erzähle! Du bist müde geworden - lege dich nieder! Die ganze Erde - für Vagabunden. Das ganze Jahrhundert liegt vor dir. Und wenn deine Lebenszeit abgebrochen wird - Dort in der Erde wird ein Mensch Dir Platz machen - komm herein! Ruhe sich aus - beeile dich nicht! Schüttle alles Schwere von der Seele ab - Dem Glück nach - geht man leichter unbeschwert! Der ganze Reichtum der Seele Ist heutzutage keinen Groschen wert - Weniger als Lehm und Schmutz im Fluß. Wieviele prächtige Burschen, hetzen die Pferde, Streben in die Welt, wo es weder Bosheiten noch Lügen gibt - nur Ruhe! Wenn, lieber Sonderling du es dorthin geschafft hast - Vergiß nicht auf mich, mein Lieber!
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2017