Ich atmete Himmelsbläue, weißen Hauch atmete ich aus, - er flog, verwandelte sich in Wolken. Der Schnee knirrschte unter mir - Und die Schneewächten lockten zum Niederlegen.   Und die Sehnsucht tönte, daß sie wie ein melancholisches Lied klingt: wie ein Kutscher erfror in dieser weiten, unbekannten Steppe, - die gelbe Sonne hat den Kutscher eingeschläfert und erfroren, und niemand hat gesagt, beweg dich, steh auf, schlaf nicht ein! Alles steht in Rus bis zum Scheitel im Schnee. Ich kroch und rollte um nicht zu versinken, - bewahre und rette, gibt mir Selbstvertrauen im Schneesturm, laß mich nicht einfach liegen, nicht einschlafen, nicht mich vergessen! Dieser Kutscher, der Wundertäter, hat die Peitsche weggeworfen und er weiß nicht was er tun soll! - Hat Christus erwähnt, hoffnungslos nach dem langen Weg im Schnee... Er hat sich ein bißchen erwärmen können, die Pferde peitschend, - Er hat aber, weil er gütig war, mit ihnen Mitleid gehabt, Hat sie nicht geschlagen - und ist erfroren. Ich habe mein eigenes Bild Im Eisloch gesehen - und bin in Verwirrung geraten: es wäre an der Zeit Mit dem Leben Schluß zu machen. Ich stecke bis zur Brust in der Lüge, Und wer bin ich eigentlich, - man muß ins Eisloch! Stürme stöhnen, singen, - wer wird es schon bestehen, aushalten! Ins Eisloch muß man oder in den Strudel, - aber selbst, nicht die Hände in den Schoß legen. Hauch strömt aus dem Mund - wie strebt meine Seele nach draußen,- Wenn sie ganz herauskommt, dann beerdigt mich, wenn ich mich ersteche, zieht mich vom Messer weg! Schnee kreist auf der Erde, über meinem Land, bettet weich und lockt zur Trunksucht. Ach, du kühner Kutscher trinkst und peitscht die Pferde, aber der Kutscher, der nicht trinkt erfriert.
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2017