Der Wald ist zurückgewichen und die Sicht hat sich erweitert, Da tauchen schon die Gebäude auf, Ihre Schatten werfen sich unter die Räder Und schaffen es irgendwie lebendig zu bleiben. Straßenkreuzungen - die Geschwindigkeit muß man drosseln! Pan1, ich begrüße Sie! Pan, ich begrüße Sie! Und diese sind nicht unbedingt für eine Bruderschaft, diese Begrüße ich auch, begrüße ich auch! Ich beuge meinen wilden Kopf Vor Warschau, vor Warschau. Zum Zentrum - "einfach" - strebe, eile ich, Begreife, wundere mich, daß ich in Warschau bin. Da ist es - nach vielen Nachkriegsjahren, Unvergleichlich, unvergleichlich! Wurde nicht von den Bessenen in die Erde eingeebnet, Deshalb ist es auch unvergleichlich. Und die Ordnung wird hier auch behütet: Hinweistafeln - bald kommt die Straße. Vor der älteren Frau sollte ich mich beugen: Klären, damit ich mich nicht reinlege. Und was Polnisch angeht - sind die Kenntnisse schwach Und die Alte zu mir: "Geradeaus, meine Lieben!" - Und ist sie uns nachgetrippelt Und wiederholte nocheinmal: "Geradeaus, meine Lieben!" ...Spitzfindige Rede der Pospolita2, Polens Gutsbesitzer, geschlagenes Polen, Nicht einmal mit Blut gewaschen, Sind auf den Osten und Westen böse, Noch nicht in eine Legende umgewandelt, Auf Wiedersehen, auf Wiedersehen! Und Warschau - mein uralter Traum, "Auf Wiedersehen, auf Wiedersehen!"
1 Pan, polnischer Gutsbesitzer.
2 Das erste Reich Pospolita ist der Name der polnischen Krone und des Großfürstentums Litauen.
 
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2018