Mich überfiel wieder der Schüttelfrost, Das Herz kracht wie ein Stein im Faß, In mir wohnt ein zottiger böser Schläger Mit schwieligen, klammernden Händen. Als meine Freunde meine Qual bemerken, Flüstern sie einander zu: "Er geht wieder zechen", - Mir ist eng mit ihm, er ist mir unerträglich! Er atmet statt mir den Sauerstoff. Er ist kein Doppelgänger und nicht mein zweites Ich - Alle Erklärungen scheinen närrisch, - Mein Leib und Blut, mein schlechtes Blut, - Von so etwas hätten nicht einmal die Strugazkis geträumt. Er wartet bis ich die Runde beende - Er füllt mit meiner Hand eine Zeile aus, Und ich werde vorausberechnend und brutal Und ich werde alle verkaufen - zusammen und einzeln. Ich suche keineswegs eine Rechtfertigung, Das Leben verfliegt, gleitet dahin, taut, - Ich werde mir aber die Augenblicke nicht verzeihen - Wenn es mich plötzlich besiegt. Aber ich sammelte noch den Rest meiner Kraft, - Jetzt hilft er mir nicht heraus aus der Kurve: Ich werde mir Gift in die Kehle, in die Venen hineinjagen Soll es fressen, soll es krepieren - ich habe es überlistet!
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2018