Hier wurde Sturm geläutet: Entweder zum Feiertag oder - Es nähert sich, wie früher, Die Pest! Es übertönt die Lyra, Das Läuten geht über die Welt, - Vielleicht ist der Glöckner verrückt geworden! Diesen hinterher die Beerdigungsglocke Die Angst überwältigt Schwester und Bruder, Wir werden uns zusammenrollen unter den Füßen der Pest, Den Weg für Gräber und Soldaten freigebend. Nein, der Glöckner ist nicht krank: Man hört von den Glockentürmen, Wie die festen Schritte des Schicksals. Die Kohlen verbrennen Dort wo Dschungel waren, Zertrampeln Stiefeln borniert das Brot. Nur ein Ausweg für Arm und Reich. Der Tod - das ist der allerkaltblütigste Anatom. Wir sind alle gleich vor dem Antlitz des Krieges, Nur die Asiaten sind es ein wenig gewöhnt. Der Wald ist nicht bedeckt Armer Planet, Nein, - mit dem Feuer erwärmt sich die Mutter - Erde! Und als sie auskühlt - Wird die Welt leerer, Wieder ist es nowendig bei Null zu beginnen. Alle nennen uns Einladende aus der Hitze - Trinken am Feiertag Staub und Asche, Tanzen mit einäugigen Zyklopen, Beobachten die gesamte Sintflut. Das alles ist nicht im Traum, Da ist irgendo in der Nähe - Geruch von Aas, schwarzer Rauch und Ruß. Das Läuten ist immer gedämpfter. Augenscheinlich - Sieht man von oben besser - Der Glöckner ist vor Schrecken grau geworden. Schlag doch, Glöckner, wecke die Schlaftrunkenen, Warne die sorglosen Verliebten, Daß es gut wird in der verbrannten Welt Bloß für die Toten und noch nicht Geborenen!
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2018