(Sehnsucht nach Romantik)
Ich baumle in mir selbst wie ein Stein im Futtersack, Und bemühe mich in Stücke zu zerreissen, Ich verleihe der Sehnsucht die Bedeutung des Kummers, Und bewahre mir die Rätselhaftigkeit der Sehnsucht... Die Neue Welt wurde nicht nur einmal entdeckt, Die Alte ganz in Quadraten zerschlagen, Zu Füßen fallen die Geheimnisse der Pyramiden, Zum Teufel gingen die Husaren und Piraten. Es ist die Zeit gekommen, die besserwissenden Ignoraten, In Reih und Glied eintreten zu lassen, Für neue Ideen zahlt man Geld - Und es gibt keine Hoffnung mehr "Heureka". Alle meine Felsen haben die Winde glattrasiert - Ich bin zu spät gekommen, um sie zu zerbrechen, Mein ganzes Gold wurde in Klondike herausgeholt, Meine schwarze Flagge hängt in der Windstille herab. Unter dem Schlamm verfaulten märchenhafte Barken, Und der letzte Mohikaner wurde hinweggefegt, Meine Schmuggler-Feluken Trocknen ihre mageren Rippen auf der Sandbank. Es hängen gute Dolche im Eck So fest in der Scheide, daß man nichts dazwischen hineindrücken kann. Auf dem harzigen Floß - die letzte Hoffnung - Eine Woge schlug die Späne gegen den Felsen. Heraus aus den Reihen sind meine Partner ausgeschieden Ihre Vermutungen und Träume haben sich erfüllt: Alle bedeutenden Punkte sind gewonnen - Und die Brücken haben sie hinter sich verbrannt. Hazardspiele kann man jetzt aufzählen, Die Abenteurer aller Farben und Ränge ... Auf der Prärie weiden sie ihre Nutztiere - Dort parodieren Pferde Mustangs. Alle meine Duelle haben stattgefunden, An welchen teilzunehmen eine Ehre für mich gewesen wäre, Dort herausfordern und erscheinen haben alle geschafft, Alle haben bevorzugt, was man bevorzugen kann. Ruhig schufen ohne unsere Hilfe Alle jene, die meine Sachen erledigten, - Und auf die Backen wurde ich vom Gesindel gegeiselt Sie gingen ehrlos ins Nichts. Ich schaffte nicht auszusprechen: "Zur Schranke!" - Und ich habe für eine Salve auf Danteca alles gegeben. Was ist mir geblieben - es sei denn eine Schimäre zu stehlen Von der Kathedrale Notre-Dame?! In anderen Jahrhunderten, Jahren und Monaten Haben alle meine Frauen es geschafft ihre Zeit gelebt zu haben, - Alle meine Schlafstellen zu besetzen, Wo ich lieben wollte - sowohl so, als auch in Träumen. Alle meine Sterbelager wurden in Besitz genommen - Möge es Schnee sein, Gras oder ein Leintuch, - Verweinte Schwestern Haben mich im Spital gewaschen. Meine Freunde sind durch und durch erledigt - Ihnen wurden allen Lethe oder Prana zugeteilt, Von natürlichem Tode niemand, Alle - widernatürlichen so früh. Einige beendeten ihre Leben - Ohne die Schuld anerkannt zu haben, ohne die Kleidung abwerfend, - Und, Lob schreiend, und nicht verwünschen, Gutmütig leeren sie den Kelch. Die anderen wissen, kannten und so weiter, - Aber sie sind beim Aufstieg im zutreffenden Jahr - Weggeschwebt, verloren, vergangen - Ich habe es nicht geschafft - ich verpaßte meinen Aufstieg.
© Elisabeth Jelinek. Übersetzung, 2018