Der Himmel ist an diesem Tag so hell und so blau, aber es klirren jetzt die Panzer mitten im Wald. und über unserer Erde steht ein Krächzen und Dröhnen. Harz klebt an den Bäumen wie bittere Tränen. Rauch, Feuer und Asche steigen auf - wie Kreuze. Sein Nest auf dem Dach baut der Storch heuer nicht. Die Ähren glänzen golden wie in der Erntezeit. Aber ach! in diesem Jahr haben wir ganz umsonst gesät. Denn was ist das, was dort wie Bernstein leuchtet? Das ist der Brand, der schlägt übers Feld, brennt alles nieder. Alle haben sich vor langer Zeit vor dem Unglück verkrochen. Singvögel sind keine mehr da - nur noch die Raben. Die Bäume sind voller Staub wie immer im Herbst. Die Menschen, die Lieder kannten, haben sie längst vergessen. Ein Lied über die Liebe darf nicht mehr sein und Liebe zwischen zwei Menschen kann es nicht mehr geben. Stimmt es denn nicht, dass jetzt nur noch Rache und Hass als einzige Gefühle übriggeblieben sind. Der Wald rauscht in den Wipfeln wie eh und je, aber Wasser und Erde stöhnen, seufzen und krächzen. Jetzt müssten schon Wunder - Wunder! - geschehen. Der Wald ächzt mit den alten Vorkriegslauten. Alle sind vor dem Unglück Richtung Osten geflohen. Die Singvögel sind nicht mehr hier und nicht einmal ein einziger Storch. Die Luft hält die Töne fest, aber ganz anders als damals. Jetzt kracht es, knirscht und blitzt es überall um uns herum. Sogar das Schnalzen der Hufe wurde zum Stampfen und wenn jetzt noch einer aufschreit - dann flüstert er nur. Alle sind vor dem Unglück nach Osten gezogen und über den Dächern sind schon seit langem keine Störche.
© Johan Meijer. Übersetzung, 2011
© Johan Meijer. Vortrag, 2011
(www.nederossi.nl)