Wer sagt, alles sei ausgebrannt! Es hätte keinen Sinn, auf dieser Erde zu säen?! Wer sagt, die Erde sei tot? Nein, sie hielt sich eine Zeitlang verborgen. Man kann der Erde die Fruchtbarkeit nicht nehmen, Nicht amputieren, so wie man das Meer nicht ausschöpfen kann! Wer glaubt, daß sie die Erde zu Asche verbrannten? Nein, sie wurde vor Kummer schwarz. Wie Schnitte die Schützengräben. Die Bombentrichter glänzen wie Wunden. Die blofigelegten Nerven der Erde Kennen Leid Aber dem irdischen Maß. Sie erträgt alles, hält alles durch. Rechne die Erde nicht zu den Krüppeln. Wer sagt, daß die Erde nicht singt? Daß sie auf ewig verstummt ist? Nein, sie erklingt, unterdrückt das Stöhnen, Das aus all ihren Wunden und Rissen dringt. Denn die Erde - das ist unsere Seele, Die man nicht mit Stiefeln zertritt.    
© Elvira Högemann-Ledwohn. Übersetzung, 1980