Der Himmel an diesem Tag ist hell Aber jetzt klirren Panzer darin. Und auf unterer Erde steht ein Dröhnen, Das Harz klebt an den Bäumen - traurig, Rauch und Asche steigen auf wie Kreuze, Sein Nest auf dem Dach baut der Storch heuer nicht. Die Ähren glänzen schon bernsteinfarben. Ist es schon Zeit? Nein! Es stellt sich heraus, wir haben umsonst gesät. Was ist das, in der Farbe wie Bernstein leuchtend? Das ist der Brand, er schlägt über das Feld. Alles hat sich vor dem Unglück verkrochen. Singvögel sind keine mehr da - nur die Raben. Die Bäume sind voll Staub: wie zum Herbst. Die Lieder kannten, haben sie vergessen. Und die Liebe darf nicht sein. Ist denn nicht wahr. Daß jetzt der Haß das Wichtige ist? Rauch und Asche steigen auf wie Kreuze, Sein Nest auf dem Dach baut der Storch heuer nicht. Der Wald rauscht wie immer in den Wipfeln, Aber Wasser und Erde stöhnen. Jetzt müßten schon Wunder geschehen. Es ächzt Der Wald mit Vorkriegslauten. Alle sind vor dem Unglück nach Osten geflohen. Die Singvögel sind nicht mehr hier und nicht die Störche. Die Luft hält die Töne verschieden fest. Jetzt klirrt und dröhnt es darin. Sogar das Schnalzen der Hufe ist Stampfen, Und wenn einer aufschreit - dann flüstert er. Alle sind vor dem Unglück nach Osten gezogen Auch über den Dächern sind keine Störche.
1 In Weißrußland sind Storchennester Symbole des Friedens.
 
© Elvira Högemann-Ledwohn. Übersetzung, 1980