Am schweigenden Paß, wo die Felsen die Winde nicht stören, auf Hängen, die niemand betrat, die immer allein, dort lebte das Echo dort konnte man’s hören, es gab fröhlich Antwort auf Schrein - auf menschliches Schrein. Wenn Einsamkeit einem den Hals zusammengezogen und das Stöhnen kaum hörbar hinabsank zur Schlucht, hat das Echo behutsam den Hilferuf zu sich emporgehoben, verstärkt und als Schutz ihm die Hände der Seinen gesucht. Wahrscheinlich haben die Unmenschen erst mal getrunken, und dann, daß kein Stampfen und Wiehern mehr hörbar sei in der Rund und die lebende Schlucht zugrunde ginge, die Stimme verstumme, ergriffen sie’s Echo und knebelten ihm den Mund. Die ganze Nacht ging es fort mit den blutigen Possen, sie traten das Echo, den Ton hörte niemandes Ohr. Gegen Morgen wurde das stumme Echo, der Berge erschossen, wie Steine spritzten die Tränen aus den verletzten Felsen hervor.
© Kay Borowsky. Übersetzung, 2003