Wie ist mir heut zumute, wie läßt sich’s an?
Die Luft ist dick vor dem Gewitter, dick und zäh.
Welches Lied kommt mir in den Sinn, was klingt in meinen Ohren?
Die weisen Vögel Vortrag, und alles ist wie im Märchen.
Der Vogel Sirin lächelt mich betörend an
und lockt mich in sein Nest.
Doch gegenüber trauert, grämt sich
und rührt an meine alten Wunden der wunderliche Alkonost.
Mir ist, als ob die sieben Zaubersaiten,
alle ganz vertraut erklängen.
Es ist der Vogel Gamajun,
der mir Hoffnung macht.
Im blauen Himmel, von Glockentürmen durchbohrt,
klingt bald freudig, bald verärgert
die Kupferglocke, die Kupferglocke.
Reines Gold bedeckt die Zwiebeltürme Rußlands,
damit der Herr sie häufiger bemerke.
Ich stehe wie vor einem ewigen Rätsel
vor dem gewaltigen, märchenhaften Land,
vor dem salzigen und bitter-sauer-süßen,
vor dem blauen Quellen-Roggen-Land.
Im schmatzenden, rostig fetten Schlamm
versinken die Pferde bis zum Gurt;
doch sie ziehen mich durch das verträumte Land,
das noch vom Schlaf verquollen und ermattet ist.
Mir ist, als stünden sieben volle Monde
über meinem Weg.
Es ist der Vogel Gamajun,
der mir Hoffnung macht.
Ist die Seele ausgelaugt und abgenutzt,
von Stolpersteinen auf dem Weg zerschunden,
ist sie dünn geworden bis aufs Blut -
dann besetze ich sie mit goldenen Flicken,
damit der Hsie häufiger bemerke.
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