In das Kronland der Gesetzestreue Mit der Vorliebe für Ruhe und Bier Zog ein schlechtgelauntes Waldungeheuer - Eine Kreuzung aus Wildschwein und Stier. Der Koenig selbst litt an Gastritis und Asthma, Schon sein Husten setzte Völker in Gang, - Doch das Vieh schnappte sich, was ihm passte, Und kaute nicht einmal, was es verschlang. Dagegen schrieb der Koenig zwei Notdekrete: Das Ungetüm ist zu erschlagen und zwar Führt nach dieser Tat der strahlende Retter Die Prinzessin zu dem Traualtar. Und inmitten dieser Wirren und Spannung Lebte auf der schiefen Bahn rechts vom Deich Völlig unbehelligt in der Verbannung Der ehemals beste freie Schütze im Reich. Auf dem Boden lagen Menschen und Häute, Alles sang und zechte Met aus dem Fass. Plötzlich sieht man überall Königsleute Und der Schütze wird geschleift zum Palast. Also krächzt zu ihm der Koenig: "Ich sage Das nur einmal, pass bloß auf allda! Du befreist jetzt unser Land von der Plage Und die Prinzessin nimmst du mit zum Altar!" Drauf der Schütze: "Nun, der Preis ist kein Reißer. Erstens, wenn man das ganz nüchtern bedenkt, Hat das Biest vermutlich ziemliche Beißer. Und die Prinzessin will ich nicht mal geschenkt." Doch der Koenig: "Bist du still, oder sterben Willst du unten im Verließ, großer Held? Die Rede ist von meiner einzigen Erbin!.." Drauf der Schütze: "Besser tot als vermählt." Und dann wurden Argumente schon dünner, Währenddessen mehrte stets sein Revier Und verspeiste zarte Mädels und Hühner Dieser furchtbare Halbkeiler-Halbstier. Schließlich musste ihn der Schütze doch töten. Für einen Bottich Wein kam's zum Vergleich. Aber die königliche Ehre ging flöten Mit dem ehemals besten Schuetzen im Reich.
© Oleg Eyrich. Übersetzung, 2016