Als die große Flut
in die Ufer zurückkam
Trat aus dem Schaum des abfließenden Wassers
die Liebe leise ans Ufer und löste sich
in Nichts auf lange vor ihrer Zeit.
Und ihre Zeit maß vierzig Zeiten.
Aber es gibt sie immer noch, die Verrückten,
die dieses Gemisch mit vollen Brust einatmen -
Sie erwarten kein Lob und keine Schelte -
Und sie denken, dass sie einfach nur atmen,
und dabei geraten sie in den Takt
eines ungleichmäßigen Atemszugs.
Nur das Gefühl, wie ein Schiff,
treibt lange auf den Wellen,
bevor es gewahr wird, dass „lieben“,
das gleiche ist wie „atmen“ oder „leben“.
Es wird Wanderschaften und Irrfahrten geben,
das Land der Liebe ist ein großes Land,
und die Ritter der Liebe werden
von ihr immer strenger behandelt,
sie wird Trennungen und Entfernungen verlangen,
sie wird den Schlaf und Ruhe ihnen rauben.
Doch die Verrückten lassen sich nicht umkehren,
sie sind bereit zu zahlen,
jeden Preis - und riskieren selbst Leben,
um nicht zerreißen zu lassen, um zu bewahren,
den unsichtbaren Faden,
der zwischen ihnen aufgespannt ist.
Die frische Wind machte die Auserwählten trunken,
er warf sie auf den Boden und weckte Tote auf,
und einfach deswegen, weil man nicht gelebt
und geatmet hat, wenn man nicht geliebt hat.
Aber die vielen, die sich an der Liebe verschluckten,
kann man mit Schreien nicht erreichen,
sie werden gezählt von der vielstimmigen Fama und vom Gerede,
aber diese Zählweise ist mit Blut angemischt.
Wir werden am Kopfende derjenigen,
die an der niedagewesenen Liebe zerbrachen, Kerzen aufstellen.
Ihre Stimmen werden im Takt erklingen,
ihre Seelen werden im Blumenmeer waten
Und Ewigkeiten einatmen in einem Atem
und mit jedem Seufzer auf den Lippen sich begegnen
auf schwankenden Furten und Brücken
auf engen Kreuzwegen des Weltgefüges
Auf Feldern werde ich die Verliebten betten
Sie sollen singen im Traum und am Tag
Ich atme - also liebe ich,
ich liebe, also lebe ich.
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