Dicht am Abgrund, auf dem Grat, ganz kurz vorm Sturz ins Nichts hinab,
Peitsch ich, schlag ich, jag ich meine Pferde los in wildem Trab,
Atme Nebel, sauf den Wind und spür erschreckt: die Luft wird knapp,
Und ich fühl voll Angst und Wollust: Ich stürz ab, ich stürz hinab!
Etwas langsamer, ihr Pferde, etwas langsamer!
Nicht so schnell, peitscht man euch noch so sehr!
Woher hab ich nur so ungestüme Pferde, woher...
Denn so schaff ich mein Leben, mein Lied nimmermehr.
Tränk die Pferde im Trab, Schaff mein Lied noch ganz knapp -
Doch wie lang halt ich durch kurz vorm Sturz tief hinab?
Es ist aus: Wie Staub wird mich der Sturm, so leicht wie Flaum verwehen,
In der Früh dann werden sie mich im Galopp im Schlitten ziehen.
Meine Pferde! Könnt ihr nicht dies eine Mal nur ruhiger gehen,
Nur auf diesem letzten Weg, dem Weg zum letzten Obdach hin!
Etwas langsamer, ihr Pferde, etwas langsamer!
Hört auf Peitsche und Knute nicht mehr!
Woher hab ich nur so ungestüme Pferde, woher...
Macht mein Leben mir doch, mir mein Lied nicht so schwer!
Tränk die Pferde im Trab, Schaff mein Lied noch ganz knapp -
Doch wie lang halt ich durch kurz vorm Sturz tief hinab?
Wir sind pünktlich da. Nach Gottes Fahrplan kommt man nie zu spät.
Ich weiß nicht, warum die Engel mit so bösen Stimmen singen -
Oder ist es nur das Glöckchen, das wie Schluchzen leis verweht?
Oder schrei ich auf die Pferde ein, um sie zum Stehn zu bringen?
Etwas langsamer, ihr Pferde, etwas langsamer!
Fänd mein Flehen bei euch doch Gehör!
Woher hab ich nur so ungestüme Pferde, woher...
Denn so schaff ich mein Leben, mein Lied nimmermehr.
Tränk die Pferde im Trab, Schaff mein Lied noch ganz knapp -
Noch ein Stück halt ich durch kurz vorm Sturz tief hinab.
|