Komm, Gitarre, mach mich frei, öffne mir die Wände! Ohne dich erlebe ich nie mehr freire Zeiten! Schneidet mir die Kehle durch, hackt mir ab die Hände, Nur zerreißt mir bitte nicht meine silbernen Saiten! In die Erde grab ich mich, hier muß ich verrecken! Wem wird meine Jugend schon Kümmernis bereiten?! Solln sie meine Seele doch brechen und beflecken - Nur zerreißt mir bitte nicht meine silbernen Saiten. Die Gitarre hat man mir, die Freiheit mir genommen. Und ich schrie: »Ihr Schufte ihr! Ihr Armseligkeiten! Tretet mich doch in den Dreck! Laßt mich doch verkommen! Nur zerreißt mir bitte nicht meine silbernen Saiten!« Sagt, was soll das, Brüder? Sagt: Wie kann man ertragen, Nie durch Tag und Nächte mehr frei dahinzuschreiten? Meine Seele ist zermalmt, die Freiheit ist erschlagen - Und zerrissen hat man mir meine silbernen Saiten.
© Rolf Bräuer. Übersetzung, 1989