Ich wuchs im Hinterhof mit meiner Bande auf.
Nachts wodkaselig oft grölten wir freche Lieder.
Wir alle mochten uns, ob bei Gesang, Gesauf.
Der Schnüffler Fomin nur, der war uns sehr zuwider.
In seiner Bude traf uns jener Schicksalsschlag,
als unsres Führers Traum so kläglich war zerronnen,
und der, dem er getraut - vergesse das, wer mag -
sein listger Paktkumpan, den Krieg plötzlich begonnen.
Ich wurde freigestellt vom Kriegskommissariat.
Dein Kombinat, sprach man, darf dich jetzt nicht verlieren.
Ich lehnte ab, jedoch der Fomin ließ sich glatt
durch seinen Herrn Papa vom Frontdienst reklamieren.
Ich wollt ja gern mein Blut vergießen für mein Land,
doch nicht für Leute, die nur Vorrechte genießen,
wie Fomin dieser Lump und dreckige Denunziant,
der als Etappenschwein auch kaum wird hungern müssen.
Ins Kino kann er gehn und sieht die Wochenschau,
möcht wenigstens vom Krieg sich was berichten lassen.
Schön wär’s, man schickte doch zur Front die feige Sau,
und einem Fritz gelingt’s, ein Ding ihm zu verpassen.
Doch aus war dann der Krieg, erobert war Berlin.
Erleichtert waren wir, zu schwer war’s uns geworden!
Ich kam nach Haus und traf den wackeren Fomin
als Held der Sowjetmacht, die Brust gespickt mit Orden.
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