Ich bin selbst schuld! Verflucht! Ohrfeigen könnt ich mich, daß ich in diese ausgefahrne Rinne fuhr! Das eigne Ziel hier zu erreichen - glaubte ich. Jetzt komme ich nicht wieder raus aus dieser Spur.         Die Furchen Schlamm, die Ränder glitschig! Ein Skandal! Verdammt! Wer hinterließ als Weg uns diesen Dreck? Das ist kein Weg! Der, des, dem, den... in jedem Fall ein Irrweg ist’s! Hier kommt man ja nicht mehr vom Fleck!     Jedoch Geduld! Ich fordere vielleicht zuviel? Ist solche Schmalspur denn bei uns nicht längst normal? Wer rammt dich hier? Bleib brav im Glied, verhält dich still! Trotz allem geht’s doch vorwärts stets, ob Berg, ob Tal.         Gemütlich ist’s sogar, man fühlt sich nie allein, so wie man ißt und trinkt bei uns - stets einwandfrei. Dem gleichen Ziel strebt jeder zu, das muß so sein. Scher nur nicht aus! Am Vordermann geht’s nicht vorbei.     Denn schreit da wer: »He, laß mich durch! Ich bin pressiert!« dann gibt es Streit, wenn einer nicht sogleich pariert. Bricht er mit Vollgas aus der Spur, dann ist’s passiert, der Motor kocht wie er vor Wut und - expIodiert.         Man kippt ihn um, verbogen krumm räumt man ihn weg. Da liegt er dann, der Blödian, im Grabendreck und stört nicht mehr die anderen, die weiter stur die schmale Spur verfolgen, die nun breiter nur.     Verflucht! Jetzt hab ich selber Pech! Der Starter streikt, der Motor bockt! Da hilft nur noch, daß man aussteigt. Wer schiebt mich an? Da ist kein Mann, der helfen will. Mir wird ganz flau, ich seh den Stau, hör nur Gebrüll.         Ich schieb allein, bis von der Stirn mir rinnt der Schweiß. Wer preist uns das als Richtspur an! Verdammter Scheiß! Jedoch warum war ich so dumm, daß ich drauf fuhr? Vertieft hab ich, verbreitert selbst dadurch die Spur. Laß dich auf solche Schmalspur ein, da gehst du drauf. Wer da noch folgt, gibt sicherlich die Hoffnung auf. Ich aber schob mit letzter Kraft, obschon ganz schwach, und sah ein Brett, herangeschwemmt vom Frühlingsbach. Passierbar war dort, wo es lag, der Schmalspurrand. So kam’s, daß ich darüber weg den Ausweg fand.         Mein Hinterrad, das spuckte auf die Rinne Dreck. »Nachzügler«, schrie ich, »wählt wie ich den eignen Weg! Doch wenn ihr gern versacken wollt, fahrt weiter stur auf eurer alten, ausgelatschten Teufelsspur!«    
© Martin Remane. Übersetzung, 1986