Ich liege wach und muß mit Träumen streiten, Drei Schlaftabletten nehme ich zu mir, Der Speichel ist so bitter, wie gewöhnlich hier. Instanzen, manch Behörden und Persönlichkeiten Erklärten offen mir den Krieg dafür, Weil ich die Stille brach, nicht lamentier Und durch das ganze Land schrei wie ein Stier: »Nur Speiche sein im Rad, macht Schluß beizeiten!« Ich kann nicht schlafen nach dem vielen Streiten. Es kam zum Krach, weil Westradios verbreiten So manches ururalte Gaunerlied von mir. Sie machten es aus Eigenmächtigkeiten Und bringen die Entschuldigung dafür. Warum ich mich französisch denn liier? Mit Sowjetfrauen gäbe es doch Möglichkeiten. Warum so oft ins NSW ich führ, Warum ich mich nicht kleiner mach dafür, Weshalb ich solche Lieder produzier, Darüber, wie wir uns vom Fritz befreiten, Wie in den Tod Soldaten mutig schreiten, Wo ich doch Krieg aus Büchern nur studier. Sie schreien, daß den Mond ich noch entführ Und klaute auch noch anderes in meiner Gier. Soviel Gerüchte jagt man mit Geschwindigkeiten. Nur Schlaf kann mich nicht mehr zum Schnaps verleiten. Nicht, daß ich mich durch Saufen strangulier. Das Testament zerreiße ich beizeiten, Das Kreuz geschlagen, dreimal, losarbeiten: Ein Lied, und nicht nur eins, kommt noch von mir, In dem ich einen höllisch kritisier. Vor denen beug ich mich zu allen Zeiten, Die zu mir sagten, höre niemals auf zu streiten. Ich trink den Kelch, sie werden nicht enttäuscht von mir.
© Reinhold Andert. Übersetzung, 1989
© Ralf Zimmermann. Musik, 1989
Udo Wildemann. Vortrag, 1989