Wir tranken wirklich gegen sonst in Maßen. Sag du, Serjosha, stimmt doch, oder was’n? Und wär der Wodka nicht aus Sägespänen, Da würden vier, fünf Flaschen nicht so lähmen. Die zweite Pulle war noch vor dem Laden, Ein zarter Anfang, um den Zahn zu baden. Was dann im Park unter den Schirmen war, Das weiß ich nicht, da ist kein Film mehr da. Weiß nur, war abgerackert, nichtt gegessen, Doch klar wie Glas, nur etwas voll indessen. Von ihrer Minna sah ich nur die Räder, Da hatten wir siebenhundert, aber jeder. Der dritte war zu seinem Glück gezwungen, Das tut uns leid, doch jetzt Entschuldigungen? Daß der Bebrillte jetzt im Dunkeln steht, Kam von dem Portwein, der so kräftig dreht. Der Bürger fing selbst an, sagte, macht Schluß, Daß man Radaubrüder bestrafen muß. Geht auseinander, hat er uns beschwatzt, Beim Auseinandergehen bin ich geplatzt. Hab ich jemand beschimpft, bestraft mich hart! Sag du, Serjosha, ist das meine Art? Daß ich hinfiel, war Trübsal inder Omme, Von der ich manchmal Schreikrämpfe bekomme. Nach ein paar kleine Sätze für Ihr Protokoll, Was man von Schule und Familie lernen soll: So was wie uns bestraft doch schon das Leben! Serjosha, stimmt’s? Du kannst’s ruhig zugeben! Er schläft jetzt noch, denkt aber wohl das gleiche. Das Leben straft doch selbst die bösen Streiche. Wozu dann diese Mühe, laßt uns laufen, Das Leben wird sich uns schon wieder kaufen! Es stört Sie doch nicht, wenn Serjosha pennt. Ein kluger Kopf, der sich ringsum auskennt. Daß er jetzt schweigt - er ist halt sehr erregt, Ein Geist, der selbst beim Schlafen überlegt. Sperrt uns nicht ein, wir haben kleine Kinder, Muß nach Medwedkowo, er noch dahinter... Ach was, egal, Metro und Bus sind fort Und Taxiknechte fühlen sich als Lord. Sie sind sehr nett und voller Taktgefühle, Man wird gefahren, hilftuns auf die Stühle. Am Morgen weckt kein Hahn uns auf dem Mist, Nein, ein Sergeant, da weiß man, wer man ist. Man wird uns sicher mit Musik entlassen, Dann werden wir den Rubel hier verpassen. Ach Bruder, ach, von gestern ist der Schnee! Schlaf nur, Serjosha, da tut’s nicht so weh.
© Reinhold Andert. Übersetzung, 1989
© Thomas Meyer. Musik, 1989
Udo Wildemann. Vortrag, 1989