Ich sei ausgereist, ab in die Ferne, Meine Freundinnen schrien ach und weh, Spuckte jetzt meine Sonnblumenkerne Auf das Pflaster der Champs-Elysees. In der Straßenbahn höre ich’s dröhnen: »Er ist weg, Gott sei Dank, nun vorbei, Soll er dort in den Liedern verhöhnen Meinetwegen das Schloß von Versailles.« Und man tauscht hinter mir Neuigkeiten: »Ist er nicht... Der ist weg, frage ihn... Ist er doch!« Man stößt mir in die Seiten, Sitzt im Taxi mir dreist auf den Knien. Auch mein Freund aus dem vorletzten Kriege, Den ich kenn aus dem Knast Magadan, Sagt, ich schriebe ihm: »Los, mach ’ne Fliege, Komm zu mir nach Paris, mein Iwan!« Ich würd um meine Rückkehr ersuchen, Hätt gebettelt, auf Knien gefleht, Doch ich kann keine Rückfahrt mir buchen, Weil es, da ich ja hier bin, nicht geht. Ich schenk dem, der sich’s traut zu erzählen, Wie im Kino zum Schluß etwa so: Zwischen Are de Triomphe kann er wählen Und der Autofabrik von Renault. Dieser Unsinn, ich sterbe vor Lachen. Ich bin hier, freut euch nur nicht zu früh, Warum unnütze Hoffnungen machen, Ich und ausreisen, das passiert nie.
© Reinhold Andert. Übersetzung, 1989
© Udo Wildemann. Musik, 1989
Udo Wildemann. Vortrag, 1989