Was steht dort so blind, Sieht ganz dunkel aus, Siebenmal böser Wind Streicht um dieses Haus. Alle Fenster sehn In der Abgrund rein. Vorn zur Straße stehn Tore, lassen ein. Müde bin ich und mehr, Spann die Pferde gleich aus. "Hallo, sag, ist dort wer? Hilf mir, komm doch heraus!" Wie ein Schatten, Luftzug Huscht vorbei er ganz leis, Dieser Aasgeierflug, Er verengt sich zum Kreis. Du betriettst das Haus, Eine Schenke scheint’s Wie sehn die hier aus? Wer ist Freund, wer Feind? Sie verziehn’s Gesicht. Alles still, ein Mief, Warum brennt kein Licht, Die Ikone schief? Alles seltsam, verstört, Dunkel wird was erzählt, Ein paar Strophen geröhlt, Die Gitare gequält. Unverschämt, dieser Strolch, Das Gesicht wie ein Fisch, Zeigt er mir seinen Dolch Heimlich unter dem Tisch. Keiner gibt Bescheid. Wo sitz ich hier fest? Diese Dunkelheit, Es stinkt wie die Pest. Brennt kein Ew’ges Licht, Keine Luft kriegt man. Ja, wißt ihr denn nicht, Daß man leben kann? Steht weit offen die Tür, Doch die Seelen im Bann. Wer ist euer Herr hier, Dem ich einschenken kann? Und man antwortet mir: "Du warst weg, irgendwo, Warst schon lange nicht hier, Bei uns lebt man längst so. Gläser fressen wir Oder sauren Klee, Seelen voller Gier, Pickel, Kopf bis Zeh. Trost gab uns der Wein Oft in unsrer Not, Hier wird man zum Schwein, Schlägt einander tot." "Bin gehetzt immerfort, Sah dem Wolf ins Gesicht. Sagt mir, wo ist der Ort, Hell vom Ewigen Licht? Den Ort such ich schon lang, Der sich schwer finden läßt, Wo statt Stöhnen Gesang, Wo der Fußboden fest." "Solche Häuser sind Uns hier unbekannt. Dunkelheit macht blind, Raubt uns den Verstand. So verbittern wir Schon seit Ewigkeit. Die Ikonen hier Schwarz vom Ruß der Zeit." Trieb die Pferde schnell an, Nichts wie raus aus dem Mief, Wo kein Mensch atmen kann, Wo Ikonen so schief. Pferde rannten allein, Ganz egal jetzt, wohin, Unter Menschen nur sein, Wo auch ich einer bin! Wie lang ist das her? Ich weiß es nicht mehr. Leben: Schlag auf Schlag, Ich geb es nicht her. Ich hab euch gemacht Lieder nach Klische: "Augen schwarz wie Nacht, Tischtuch weiß wie Schnee."
© Reinhold Andert. Übersetzung, 1989