Etwas Wein im Blut, Fuhr ich durch den Wald, Fühlte mich sehr gut, Laut mein Lied erschallt. Lieder froh und frech, So wie dieses hier: "Augen, schwarz wie Pech, So geliebt von mir." Mal fahr wir ohne Hast, Dann schnell, ich halt sie nicht. Ihr Huft wirft den Morast Mir hinein ins Gesicht, Schlucke Speichel mit Dreck, Nehme einen zum Brust, Ach, wie Öl fließt es weg, Singe laut voller Lust. "Otschi tschornyje, Kak ljubil ja was", Letzte Flasche leer, Woher krieg ich was. Vor den Kopf mich hau, Daß der Rausch geht weg. Als ich um mich schau, Krieg ich einen Schreck. Bäume wie eine Wand. Sie durchdringen? Kein Stück! Pferde Scheunen im Stand, Weichen langsam zurück. Nichts zu sehn weit und breit, Keine Spalte, kein Licht. Und das Baumnadelkleid Meine Haut mir zerstricht. He, da vorne ihr, Brürer, bringt mir Glück. Was macht ihr mit mir, Warum denn zurück? Regen riecht versehrt, Muß wohl giftig sein. Meinem Seitenpferd Riß der Wolf ein Bein. Ich besoffner Idiot Schütt mir voll den Kanal. Stehe kurz vor dem Tod, Und mir bleibt keine Wahl. Merke, im Kartenspiel Fehlt ein wichtiges As. Wo ist mein Lebensziel, Diese Karte war das. "Fahrt zur Hölle, weg!" Schrei ich Wölfe an. Nackte Angst und Schreck Macht die Pferde an. Mit der Peitsche treib Ich voran das Vieh, Heule wie ein Weib: "Otschi tschornyje." Zähnefletschen und Schaum, Wilder Schrei, Dissonanz. Glöckchen vorne am Zaum Spielen auf mir zum Tanz. Meine Pferde, euch hetz Ich noch in euer Grab. Bringt mich fort, Freunde, jetzt, Bringt mich fort, Feinde, Trab! Nach der wilden Jagd Steilhang hoch und frei, Rad war abgenagt Und mein Rausch vorbei. Blasenschaum vorm Maul, Atmeten wir tief, Mir und auch dem Gaul Schweiß in Strömen lief. Danck sei euch, meine Pferde, Ließ mich nicht im Stich, Ich verbeug mich zur Erde, Gerettet bin ich. Warf herab meinen Plunder, Und spannt Gäule aus. Gott vergelt’s euch, ein Wunder, Daß ich kam heil raus.
Wie lang ist das her? Ich weiß es nicht mehr. Leben: Schlag auf Schlag, Ich geb es nicht her. Ich hab euch gemacht Lieder nach Klische: "Augen schwarz wie Nacht, Tischtuch weiß wie Schnee."
© Reinhold Andert. Übersetzung, 1989
© Aleksander Trabczynski. Vortrag, 1994
© Jurij Schwarzkopf. Vortrag, 2011