Bin selber schuld und stöhne nur, Wein untröstbar, Geriet in eine fremde Spur, Die sehr tief war. Mein Reiseziel, das suchte ich Stets selbst mir aus, Doch hier komm ich jetzt sicherlich Nicht mehr heraus. Bin in der Spur gefangen, weil Die Ränder sind so glatt und steil. Sei verflucht, der sie ausgelatscht hat, Was hab ich dieses Spurfahren satt! Wie ein Schüler, so beuge ich stur: Durch die Spur, in der Spur, mit der Spur. Warum die Ungeduld von mir, Bin radikal. Das Leben in der Fahrspur hier Ist doch normal. Denn keiner bremst, haut zu vor Zorn, Kein Klagen mehr. Du willst doch einfach nur nach vorn, Na bitte sehr! Kein Mangel herrscht an Speis und Trank, Gemütlichkeit, der Spur sei Dank. Und ich schaue mich um, kriege weg: Ich sitz hier nicht alleine im Dreck. Was dahinten kommt, ist ziemlich viel, Uns vereint gleicher Sinn, gleiches Ziel. Doch plötzlich schreit da wer verrückt: »Los, laß mich vor!« Hat gegen seine Spur gedrückt, Beschränkter Tor. Sein Sprit verbrannte, Seele leer, Nichts mehr im Tank, Kein Tropfen für die Kehle mehr, Die Bremsen blank. Er hat die Ränder abrasiert, Die Spur verbreitert, demoliert. Doch da endet abrupt seine Spur. Straßengraben und Schluß mit der Tour, Weil er uns in der fremden Spur stört, Sieht er jetzt endlich, was sich gehört. Und mir passierte ein Malheur, Sprang nicht mehr an. Jetzt war es schon kein Fahren mehr, Ich rutscht voran. Ich müßte raus, anschieben gar, Oh, welch ein Graus! Vielleicht ist jemand ansprechbar Und holt mich raus. Mein Warten war auf Sand gebaut, Dazu die Spur, mir nicht vertraut. Dieser Lehmbrei hier in einer Tour! Gottverdammt, diese dußlige Spur! Doch ich grub mich ja selbst tief hinein, Riß die Hoffnungen aller mit ein. An mir klebt kalter Schweiß, wie Fett, Ich bin ganz naß. Ich geh ein Stück auf einem Brett Und sehe was: Der Rand ist weg, die Spur ist blank, Der Lenz ist da! Das ist der Ausweg, Gott sei Dank, Halleluja! Ich spucke auf die Spur, den Dreck, Aus dieser Spur hier nichts wie weg. He, ihr hinter mir, macht’s so wie ich! Damit meine ich: Folgt mir nicht stur! Denn die eine Spur, die ist für mich, Jeder Mensch such sich selbst seine Spur!
© Reinhold Andert. Übersetzung, 1989
© Aleksander Trabczynski. Vortrag, 1994