Wollte gern, wie meine Alten, Anstatt hier im Lazarett, Mich gut hundert Jahre halten, Doch nun haut es mich ins Bett. Was soll jetzt die Schwesternpredigt, Was soll jetzt der Ruhm der Welt? Der da rechts ist längst erledigt Und der Linke nur entstellt. Dieser Linke, wie besoffen, Redet mir doch plötzlich ein: »Hör mal her, sei nicht betroffen, Denn du hast nur noch ein Bein. «Dieser Scheißkerl, wie er kichert, Ja, was soll das, halt das Maul, Mir hat doch der Arzt versichert, Nur mein großer Zeh sei faul. Dieser Fatzke, der blasierte, Macht noch Witze, hundsgemein, Und beim Träumen phantasiert er Nur von meinem einen Bein. Ich muß mich verhöhnen lassen: »Du wirst niemals wieder stehn, Nie mehr deine Frau anfassen, Mensch, du müßtest dich mal sehn!« Wäre ich kein schwacher Krüppel, Käme ich vom Bett herab, Schlüge ich mit einem Knüppel Seine freche Schnauze platt. So muß ich die Schwester bitten. Hätte ich den rechts gefragt, Was man mir da abgeschnitten, Er hätt’s mir bestimmt gesagt.
© Reinhold Andert. Übersetzung, 1989
© Aleksander Trabczynski. Vortrag, 1994
© Jurij Schwarzkopf. Vortrag, 2011