Fragt zu, ich antworte euch ganz genau, Werd eurer Neugier reichlich Futter geben. Ja doch, sie ist Französin, meine Frau, Mit Russenblut, so ist es halt im Leben. Nein, eine Freundin hab ich nicht zur Zeit. Was wird? Ich sehe das nicht so verbissen. Und Schnaps? Schon jahrelang Enthaltsamkeit. Ob das so bleibt? Wer kann denn so was wissen. Nein, nein, ich wohne nicht an der »Sokol«. Paris? Da wurde noch nichts draus... Sagt, was euer Drumrumgefrage soll, So fragt mich doch geradheraus! Nur zu, mein ganzes Leben abgeklopft! Ich bleibe ehrlich, wie bei einer Beichte. Ich sehe doch, wie euer Zahn schon tropft, Jetzt kommt die Frage sicherlich, die seichte? Na bitte sehr! Der Frager lief rot an: Ob ich die Ehe je gebrochen hätte? Als stünd er hinterm Vorhang, dieser Mann, Läg mit ’nem Tonband unter meinem Bette. Nein, nein, ich wohne nicht an der »Sokol«. Paris? Da wurde noch nichts draus... Sagt, was euer Drumrumgefrage soll, So fragt mich doch geradheraus! Ich mein, daß ihr mich richtig fragen sollt! Der eine stand bescheiden in der Ecke: Er fragt, was ich mit dem Lied sagen wollt, Was ich mit jener Strophe da bezwecke? Ich bin doch nicht Asop, sag ich darauf, Und Tricks werd ich mir nie nachsagen lassen. Was ich damit gemeint, das schrieb ich auf. Hier meine Taschen, bitte reinzufassen! Nein, nein, ich wohne nicht an der »Sokol«. Paris? Da wurde noch nichts draus... Sagt, was euer Drumrumgefrage soll, So fragt mich doch geradheraus!
© Reinhold Andert. Übersetzung, 1989