»Oi, Wanja, schau dir diese Clowns mal an, solchen Guschen, wie ein Gaul! Und wieviel Farbe im Gesicht, o Mann! Man hört den Schnaps aus ihrem Maul. Stimmt’s, wie dein Schwager da, Iwan, Der kommt doch auch nicht weg vom Hahn. Nicht wahr? Na guck ihn dir doch an! Es stimmt, Iwan«. »Laß meinen Schwager, Sin, du bist wohl dumm? Wie er auch ist, wir sind verwandt, Qualmst selber wie ein Schlot, wie rennst du rum, Kriegst gleich eins auf dein Maul gebrannt. Hör auf, mich vollzuquatschen, Sin, Geh lieber mal zum Laden hin! Nein? Nun, eh ich vertrocknet bin, Geh ich selbst, Sin«. »Oi, Wanja, schau mal, jetzt kommt noch ein Zwerg, Mensch, und die Jerseys, sind die schick! Da sind wir aber mächtig hinterm Berg In unsrer Fünften Nähfabrik. Was du für Freunde hast, Iwan, Diese Klamotten, schau sie an, Sie saufen schon von morgens an Nur Sprit, Iwan.« »Auf Nylons sind die Kumpels nicht erpicht, Beklaun auch die Familie nicht, Sie saufen Sprit, sie sparn aus meiner Sicht. Schon früh? Na, dein Geld ist es nicht. Faß dich an deine Nase, Sin, Denn damals dein Grusinier, ’s schien, Als süffelte er nur Benzin, Weißt du noch, Sin?« »Oi, Wanja, schau mal diese Papagein, O Gott, ich fang gleich an zu schrein, Wer wird die in dem kurzen Hemdchen sein? So was für mich, Iwan, wär fein, Am Ende des Quartals, Iwan, Bin ich mit einem Hemdchen dran, Was soll dein ewiges "Laß man"? Gemein, Iwan.« »Du, Sin, du hältst wohl besser deinen Rand, Die Prämie kannst du übergehn. Wer schrieb denn meinem Chef so hirnverbrannt? Nicht du? Ich hab’s doch selbst gesehn. Kauf ja nicht so ’nen Fetzen, Sin, Du sähst geschossen aus darin, Ein Zirkuszelt hätt für dich Sinn. Und das Geld, Sin?« »Ich lach mich tot, Artisten, gucke doch! Was der für prima Saltos macht! Doch das hat der Genosse Satjukow Bei uns im Klub auch schon gebracht. Und du kommst heim, frißt was, Iwan, Knallst dich gleich hin auf den Diwan Und schreist mich, bist du nüchtern, an, Stimmt doch, Iwan?« »Du, paß ja auf, Sin, sonst wird es gemein, Willst mich wohl kränken, blöde Kuh, Da rackert man herum, tagaus, tagein, Kommt man nach Hause, da sitzt du, Da zieht’s mich ganz natürlich, Sin, Zu meinen Jungs am Laden hin. Trink nur, wenn ich mit Freunden bin, Allein nie, Sin. Oho, so schau doch, eine Turnerin, Aus Kautschuk sind die Beine, toll. Im Cafe Schwalbe dort die Kellnerin, Die macht dasselbe, wenn sie soll. Doch jede deiner Freundinn’, Sin, Nur Stricken haben die im Sinn, Von ihren dummen Fratzen bin Ich schon blöd, Sin.« »Aha, und Lilja Fedossejewa, Du weißt schon, vom Vergnügungspark, Warst du nicht bei der Einzugsfete, na? Die fandest du doch damals stark. Was streiten wir uns denn, Iwan, Laß uns doch mal nach Jerewan, Was soll dein ewiges "Laß man"? Gemein, Iwan«.
© Reinhold Andert. Übersetzung, 1989