Die Schlucht war so still, und kein Fels, an dem Wind sich verfinge, Der Hang war so steil und von jeglichen Fußspuren frei, Dort lebte das Echo der Berge und war guter Dinge, Es gab immer Antwort dem Schrei, einem menschlichen Schrei. Der Schrei der Verlassenheit blieb wie ein Kloß im Hals stecken, Bis er als entkräftetes Stöhnen die Schlucht herabfiel, Im Schöße des Echos, dort wollte der Schrei sich verstecken, Vom Echo verstärkt, kam er schnell und behutsam ans Ziel. Gesichter der Leute, von Schnaps und von Drogen gerötet, Kein Mensch hat vernommen ihr Schnaufen, das Trampeln der Schuh. Sie haben die lebende Felskluft gequält und getötet, Sie banden das Echo und stopften den Mund ihm fest zu. Die Nacht war erfüllt von dem bösen und blutigen Reigen, Das Echo zertrampelt, sein Klang erreicht nie mehr ein Ohr, Am Morgen ein Schuß, bracht das Echo für immer zum Schweigen, Verletzt ist der Fels, Tränen spritzten wie Steine hervor.
© Reinhold Andert. Übersetzung, 1989