Was ich gespürt, gesehen, beschloß ich festzusetzen, Teils sprach ich es auf Tonband, teils schrieb ich’s mit der Hand. Es flogen in der Kanzel umher Gedankenfetzen, Sie stießen sich die Köpfe an meinem Bordbuchrand. Ich zählte viele große und wichtige Ideen, Dazwischen aber manchen geringen Geistesblitz, Doch schwerelos hab ich sie fast alle gleich gesehen. Solln die doch später scheiden, was unwichtig, was nützt. Was mir so zugefallen, das hab ich aufgefangen, Es auf ’ne Schnur zu fädeln, versucht ich mit Geduld. Doch die Gedankenperlen sind alle abgegangen, Nur eine ist geblieben: »Ich habe keine Schuld.« Doch heißt das Wort »unschuldig« noch lang nicht »unbeteiligt«. In Rußland gilt das immer, ob heute, ob zuvor. Wir zogen keine Lose, doch Glück, das hatt ich freilich. So greif ich nach den Sternen, Genosse und Major.
       
Es ist schon möglich, daß der am Pult da unten stockte Und dann ein paar Sekunden ganz durcheinander war, Als zwischen »Null« und »Starten« mich irgendwas verlockte, Großspurig zu bemerken: »Na komm schon, los jetzt, fahr!«
© Reinhold Andert. Übersetzung, 1989