He, ihr Pechvögel, treue Seelen ihr! Ihr Soldatenvolk und ihr Händlerfraun! Kommt in unsre Stadt, heut gibt’s Wunder hier, Auf die Glocke wird nicht umsonst gehaun! Bei uns ist von morgens an Jeder Stand besetzt. Es gibt eine Menge Kram, Alles, was man schätzt. Schleifen kann man hier sogar Einen Schleifstein. Stiefel tanzen wunderbar Ganz von allein. Trullala und hopsassa, Hauptstadtmarkt einmal im Jahr, Mal real, mal wunderbar, Feuerwerk, Musik ist da. Ist der eine arm, ist der andre reich, Doch als Kunde ist jeder gern gesehn, Denn an diesem Tag seid ihr alle gleich, Aber für umsonst, das wird nicht geschehn. Nun zu Speis und Trank herein, Esel strecke dich, Tisch, der deckt sich von allein, Tischlein decke dich. Wem der Trank, die Speis nicht schmeckt, Der versteck sich, Wird mit Flüchen zugedeckt, Tischlein deck dich. Trullala und hopsassa, So ein Markt einmal im Jahr, Frei und feierlich sogar, Weißbrot, Salz, ist alles da. Es gibt Tarnkappen! Komm schon, Vagabund, Wirst ein feiner Herr mit Zylinderhut. Dropsbonbon zerfließt euch wie Eis im Mund, Feuervogel schmeckt uns gebraten gut. Zugeflogen letztes Jahr Wildgänse, sind frisch Ausgerupft, sofort eßbar, Auf dem Ladentisch. Runter von dem Bock, kommt her, Gute Leute, Sülze aus Schafswolkenmeer Gibt es heute. Trullala und hopsassa, Reicher Markt einmal im Jahr. Nüsse gibt es groß und klein, Kerne sind aus Edelstein. Skomorochen sind klug und sehr gewandt, Schlagen Purzelbaum, das macht keiner nach. Holen aus dem Sack Witze, unbekannt, Wer sie angehört, liegt vor Lachen flach. Brauch, wie er schon immer war: Uber Land und Teich Brachte man Zar Samowar, Zarenglocke gleich. Torf heizt den Koch Samowar, Heiß wird sein Bauch. Teer kocht man so wunderbar Und Kaffee auch. Trullala und hopsassa, Jahrmarkt, das ist wunderbar. Tänzer mit Geschicklichkeit, Nüchtern auch die meiste Zeit. Um Beschäftigung hielt Knecht Trottel an, Weil er untätig schnell zu Schwermut neigt. Rennt der Pope weg und schleppt Arbeit ran, Bis Knecht Trottel ihm einen Vogel zeigt. Anders wiegt man immer nur, Feilsche, laß dir Zeit. Hast betrogen du die Uhr, Kommst du nicht sehr weit. Siebenmeilenstiefel sind Nicht angepaßt, Trag bei Kälte und bei Wind Schuhe aus Bast. Trullala und hopsassa, Jahrmarkt, das ist wunderbar, Turbulent und anfaßbar, Nicht nur, weil’s schon immer war. Jemeljuschka hält einen Hecht empor. Diese Fischsuppe - eine Leckerei. Kater in ’nem Sack verkauft Tschernomor, Ja, das hat er nun von der Meckerei. Er sprach tadellos und klar: »Alles Lug und Trug, Alle Märchen sind nicht wahr, Hab davon genug!« Geizt nicht so, ihr lieben Leut, Wenn ihr ihn wollt! Auch mit Kette dran! Nur heut! Sie ist aus Gold! Trullala und hopsassa, Jahrmarkt, ein Genuß dies Jahr. Heuer sind viel Leute da, Reagieren wunderbar. Wer es will, der kann sich hier totlachen, Sollt er mutig sein und auf so was stehn, Kann er sich zum Flug schon bereitmachen, Auf dem Teppich hier ein paar Runden drehn. Sag euch offen ins Gesicht, Es ist wirklich wahr, Luftlöcher, die gibt es nicht, Schaukeln auch nicht, klar. Teppichflieger, wer es glaubt, Hatten den Drang, Haben Teppiche entstaubt Eine Nacht lang. Trullala und hopsassa, Welch ein Markt in diesem Jahr! Trullala und hopsassa, Schön, wär er noch länger da. In dem Flusse fließt die Milch querfeldein, Alle Ufer sind aus ’nem süßen Brei. Rammten Holzpflöcke in den Fluß hinein. Er ist abgesperrt, man verdient dabei. Haben so den Fluß gestaut. Sicher, das gefällt. Und das Breiufer bebaut, Daß es lange hält. Baden dort hat keinen Sinn Vor der Mauer, Denn die Milch im Becken drin Wurde sauer. Trullala und hopsassa, Jahrmarkt - macht da kein Trara. Wer die saure Milch mag, säuft, Bis sie aus den Ohren läuft. Alles Unglück wird jetzt von uns verbrannt. Richten Rücken auf, die dreimal geklappt. Jedem, der bisher noch kein Glück gekannt, Honigwein ins Glas, bis es überschwappt! Wer hier tausend hat, der leist Heute sich mal was. »Ich weiß was, was du nicht weißt«, Macht doch Heidenspaß. Auf dem Jahrmarkt ist es Pflicht, Rumzuprassen, Weil sich Goldklumpen ja nicht Teilen lassen. Trullala und hopsassa, Welch ein Markt in diesem Jahr! Tretet näher, kommt heran, Tut selbst Salz und Zucker dran!
© Reinhold Andert. Übersetzung, 1989