Dieses himmlische Blau, Das als Dampf aus mir brach, Ist als Wolke nach oben gestiegen. Unter mir knirscht es rauh, Dann war’s still, es gab nach. Wäre schön, jetzt im Schnee langzuliegen. Sehnsucht läutet so trist, hat mit traurigem Lied mich umworben: Hör, ein Kutscher erfror in der Steppe, die niemand gekannt. Dieser Postkutscher ist unter strahlender Sonne gestorben. Niemand sagte: »Du Tor, schlaf nicht ein, steh schon auf, hier die Hand.« Durch ganz Rußland im Schritt, Bis zum Nacken im Schnee, Kriech ich, robbe, um nicht zu versinken. Gott um Rettung ich bitt, Ihn um Freude anfleh, Nur nicht schlafen, Vergessenheit trinken. War der Kutscher nicht dicht? Schmiß die Peitsche herunter zur Erde. Hat an Christus gedacht, wurde irr, so viel Schnee weit und breit. Warum hat er denn nicht mit der Peitsche geschlagen die Pferde? Schlug sie nicht und erfror, hat geschont sie aus Gutmütigkeit. Aus dem Eisloch mein Blick: Bin ich wirklich intakt? Wurde stutzig, verwirrt, immer blasser. Es ist Zeit, nimm den Strick, Bist in Lügen versackt. Eine Pulle zum Schluß und ins Wasser. Seele, säufst dich zugrund, wirst dort nackt kaum die Kälte ertragen. Mach es selbst, ab ins Eisloch, in irgend ’nen Teich, was macht’s aus. Dampf steigt mir aus dem Mund, und davon will die Seele mir jagen. Ist sie Dampf, dann begrabt mich, erstochen, zieht ’s Messer heraus. Hoch am Himmel kreist Schnee, Senkt sich nieder zur Erd, Lockt, Besäufnisse zu inszenieren. Ist der Kutscher im Tee, Ja, dann schlägt er sein Pferd, Doch der nüchterne, der wird erfrieren.
© Reinhold Andert. Übersetzung, 1989