Ich fragte dich: „Wozu gehen Sie in die Berge?“ Doch du gingst bis zum Gipfel, doch du stürztest dich in den Kampf. - „Den Elbrus kann man doch auch vom Flugzeug aus gut sehen“, Du lachtest und nahmst mich mit. Und seit der Zeit wurdest du mir nah und zärtlich, Meine Alpinistin, meine Bergsteigerin. Als du mich das erstemal aus einer Felsspalte herauszogst, Lächeltest du, meine Bergsteigerin Und später für diese verfluchten Felsspalten, Als ich dein Abendessen rühmen wollte, Bekam ich zwei kurze Ohrfeigen, Doch ich war nicht beleidigt, sondern sagte dazu: „Ach, wie bist du mir doch nah und zärtlich, Meine Alpinistin, meine Bergsteigerin.“ Jedesmal, wenn du mich in Felsspalten ausfindig machtest, Schimpftest du mich aus, meine Alpinistin! Und dann bei jedem unserer Aufstiege - Warum hast du nur zu mir kein Vertrauen? - Hast du mich mit Wonne geschützt, Meine Alpinistin, du Kautschukfraul Ach, wie sehr bist du mir fern und nicht zärtlich, Meine Alpinistin, meine Bergsteigerin, Jedesmal, wenn du mich aus einem Abgrund herausgezogen hast, Hast du mich ausgeschimpft, meine Bergsteigerin! Ich schleppte mich mit letzter Kraft hinter dir her, Bis zu dir war es für mich nur noch ein Katzensprung, Da krieche ich heran und sage: „Es reicht, meine Liebel“ Da stürze ich hinunter, doch ich schaffe es noch zu sagen: „Ach, wie bist du mir doch nah und zärtlich, Meine Alpinistin, Bergsteigerin, Du und ich sind jetzt mit einem Seil verbunden, Wir beide sind Bergsteiger gewordenl“
© J. M. Opfermann. Übersetzung, 1988