Welch ein Ball war das! Glühen der Bewegung, des Klangs, der Nerven, die Herzen schlugen drei anstelle von zwei Schlägen. Gerade zu diesem Zweck luden die Damen die Kavaliere ein zum weißen Walzer, dem traditionellen, und es nahm uns den Atem. Du selbst, obwohl du halb mit Widerwillen tanzt, hast dich längst entschieden, nur sie einzuladen... Doch ständig muß man in irgendwelchen Angelegenheiten fortgehen, zu Hilfe eilen, sich in den Krieg aufmachen. Und auf einmal kommt, immer wirklicher werdend, sie, auf die du zugehen wolltest, selbst immer näher, um dich zum Walzer einzuladen, und das Blut pocht in deinen Schläfen im Rhythmus des Walzers. Du bist äußerlich ruhig inmitten des lärmenden Balls, doch der Schatten hinter dir hat dich verraten - er hastet, zerbricht und zittert im schwankenden Licht der Kerzen. Und indem du sie behutsam hältst und wild im Kreise drehst, könntest du sie über die Klinge eines Messers führen. Steh doch nicht da und leg die Hände zusammen, so völlig außer dir.
       
Es war der weiße Walzer, das Ende des Zweifeins der Kleingläubigen und die Krönung jugendlicher Träume, Vergnügungen, Freuden. Heute luden die Damen die Kavaliere ein nicht deswegen, nicht deswegen, weil die wenig Kühnheit besitzen. Man verleiht ihnen für die Zeit des Balls den Titel „Dame“, und der Walzer verdreht uns die Köpfe, wie in alten Zeiten. Doch ständig muß man in irgendwelchen Angelegenheiten fortgehen zu Hilfe eilen, sich in den Krieg aufmachen. Weißer als Schnee ist der weiße Walzer, dreh dich, dreh dich, damit der Schneefall nicht länger unterbrochen wird. Sie kam, um dich zum Leben einzuladen, und du warst weiß, weißer als die Wände, weißer als der Walzer. Du bist äußerlich ruhig inmitten des lärmenden Balls, doch der Schatten hinter dir hat dich verraten - er hastet, zerbricht und zittert im schwankenden Licht der Kerzen. Und indem du sie behutsam hältst und wild im Kreise drehst, könntest du sie über die Klinge eines Messers führen. Steh doch nicht da und leg die Hände zusammen, so völlig außer dir.
       
Wo auch immer der Ball stattfand, im Lyzeum, im Haus der Offiziere, im Saal des Palastes, in der Schule - was hattest du für ein Glück! In Rußland luden die Damen immer die Kavaliere ein durch alle Jahrhunderte zum weißen Walzer, und alles war weiß in weiß. Die Blicke gesenkt, ohne zu den Seiten zu schauen, durch Verzweiflung, Schweigen, Stille eilten die Frauen, um uns zu Hilfe zu kommen. Ihr Ballsaal - hat die Größe des ganzen Landes. Wohin es dich auch verschlagen haben mag, wo du auch verschwandest, erinnere dich an den Walzer, wie weiß du warst - und du wirst lächeln. Sie werden eine Ewigkeit auf die warten - ob du vom Meer oder vom Himmel kommst - und sie werden dich zum weißen Walzer einladen, wenn du zurückkehrst. Du bist äußerlich ruhig inmitten des lärmenden Balls, doch der Schatten hinter dir hat dich verraten - er hastet, zerbricht und zittert im schwankenden Licht der Kerzen. Und indem du sie behutsam hältst und wild im Kreise drehst, könntest du sie über die Klinge eines Messers führen. Steh doch nicht da und leg die Hände zusammen, so völlig außer dir.
       
© J. M. Opfermann. Übersetzung, 1988