Brände über dem Land immer höher, heißer, ausgelassener. Ihr Widerschein tanzte im Rhythmus „zweimal stampfen, dreimal klatschen“, doch da sind Schicksal und Zeit - sie sind auf Pferde umgestiegen, und dann im Galopp, den Kugeln die Stirn bietend - und die Welt fiel in einen Schüttelfrost von diesem Galopp. Verirrte Kugeln sind böse, blind und ohne Verstand, doch wir flogen im Galopp - sie im Flug hinter uns her. Die Pferde verloren ihre Hufe, und die heißen Hufe flogen in den Staub zum Glück für die, die sie später finden. Wendig sind die Zügel, wie Aale, und zerzaust sind Haare und Gedanken bei dem Ritt, und der Wind blies und streckte uns die Locken und bog die Windungen im Gehirn gerade. Weder Flucht vor dem Feuer noch Angst vor der Verfolgung haben damit zu tun, doch die Zeit sprengte heran, und - Fortuna lächelte. Und die Säbel der Reiter kreuzten sich mit dem Sonnenstrahl. Der Reiter - ein Poet, und das Roß - ein Pegasus, der Brand erstarb, danach verlöschte er, doch der Galopp wurde hitziger. Die Welt sah noch nicht eine solche Gangart! Die Hufe schlugen einen Trommelwirbel. Es erklang das Geläut der fallenden Tropfen. Versessen auf Blut, wurde die blinde dumme Kugel wieder sehend, wurde plötzlich klüger und traf öfter ins Ziel. Und wer holt wen ein - den anderen forscher im Tanz überholend, und wer ist schneller - in diesem Galopp gibt es keine Nachzügler, und der Wind blies, blies das Fleisch von den Knochen und machte dem Skelett mit seiner Kühle eine Freude. Der Erfolg liegt vorn, und Heilung für die Kranken - zum erstenmal galoppiert die Zeit geradeaus, nicht im Kreis. Das Versprochene - morgen es wird bitter und berauschend sein... Leicht gesagt, den Feind zu sehen, und einen Freund auch... ein Segen! Das Schicksal fliegt im Kreis! Wir wickelten den leichtgläubigen Tod um den Finger. Er zögerte zu lange, vergaß mit der Sense zuzuschlagen. Die Kugeln versuchten schon nicht mehr, uns einzuholen, und blieben zurück. Gelingt es uns, uns nicht mit Blut, sondern mit Tau zu waschen? Der Wind sang immer trauriger und dumpfer, die Zeit erlitt einen Durchschuß, auch das Schicksal kriegte etwas ab. Die Winde und Pferde trugen die Körper und Seelen der Getöteten mit sich fort.
© J. M. Opfermann. Übersetzung, 1988