Ich spinne nicht - kein Nonsens Ist das, kein Lug und Trug - Auf mich schoss eines Morgens Im Feld der ganze Zug. Wofür fiel mir dies wüste Los zu?! Die Schweigepflicht! Nicht, dass ich es nicht wüsste - Erzählen darf ich nicht. Mein Kommandeur riss mich schon fast heraus, Aber auf dem Erschießen hat jemand beharrt. Und die Soldaten führten den Befehl gut aus, Nur gab es einen, der nicht geschossen hat. Mein Schicksal, unter anderem, Ist launisch längst und hart. Einst nahm ich ’nen Gefangenen, Doch, hab nicht aufbewahrt. Und seltsamer Typ Peters - (Er lässt nichts außer Acht) - Hat damals schon bemerkt es Und aufgeschrieben auch. Er brachte flott zunächst zur Welt und nun - Ans Licht fleißig beschriebene Straftat. Und niemand konnte etwas gegen tun. Doch, konnte einer, der nicht geschossen hat. „Feuer!“ - klang laut laut Strafmaß, Die Schüsse, dumm gebellt, Gewährten mir den Einlass In jenseitige Welt. Doch, höre: „Mist! Gerissen Ist dieser Kerl - stirbt nicht. Das zweite Mal erschießen Verbietet die Vorschrift.“ Dann flickte mich im Lazarett Chirurg zurecht, Entfernte Kugeln und den Kopf schüttelte matt. Ich aber führte leise im Fieber ein Gespräch Mit diesem Jungen, der nicht geschossen hat. Ich auch half mich zu retten- Die Wunden geleckt, gescherzt. Und in den Lazaretten War immer hochgeschätzt. In mich waren verschossen Die Krankenschwestern sehr. „Na, du! Nicht ganz erschossener! Komm schnell zur Spritze her!“ Krieg hat mein Bataillon geführt schon auf der Krim Und manchmal schickte ich dorthin Glukose ab. Damit es süßer wäre an der Front für ihn. Für wen? Na den, der nicht geschossen hat. Der Tee mit Schnaps, das Ratzen Haben mich ganz belebt. Ich musste nicht abkratzen Und habe überlebt. Von Freunden stand umschlossen, Der Hauptmann sagte nur: „Dass du nicht ganz erschossen Warst, da kann ich nichts dafür.“ Ich sollte froh gewesen sein, doch - lieber Gott! - Es war zum Heulen und das Schicksal schalt ich hart - Ein deutscher Scharfschütze schoss mich diesmal tot, Indem er jenen tötete, der nicht geschossen hat.
© Igor Golubev. Übersetzung, 2001
© Igor Golubev. Vortrag, 2012