In den Dichten Murom-Waldern,
schwer zugänglich, voller Schreck,
Gibt es Geister. Geister schlendern,
schrecken gute Leute weg,
So wie Hunde heulen sie,
wenn’s da Toten gibt,
Nachtigalle klingen nie,
nur der Räuber singt.
Schrecken und Angst!
Sümpfe werden da verzaubert
und Kikimora lebt dort,
die stets Leuten da auflauert
und sie kitzelt bis zum Tod.
Ob du reitest, oder gehst nur,
greift man dich sehr bald -
Böse Geister laufen stur,
suchen dich im Wald.
Schrecken und Angst!
Leute die in Wald geraten,
jeder aus seinem Grund,
Sei es Kaufmänner, Soldaten,
ob betrunken, ob gesund,
Sei die Stimmung plötzlich schlimmer
oder ohne Grund,
Bleiben sie im Wald für immer,
wie im Höllenschlund.
Schrecken und Angst!
Aus dem Wald von fernen
Ländern, wo die wahre Hölle ist,
Wo das Übel üblich werde,
wo das Übel sich fast frisst,
Kommen Bösen an, vermitteln
die Erfahrung voll,
Um das Übel zu entwickeln,
das sich breiten soll.
Schrecken und Angst!
Und Herr Nachtigall, der Räuber,
gab den Gästen tolles Fest.
Gäste tranken, bis betäubung,
der Drache und der Rest,
Einen Zauber-Trank in Schädeln
tranken Gäste da,
Tanzten heftig auf den Särgen,
Gotteslästerer!
Schrecken und Angst!
Der Drache ruft vom Baum aus,
schaukelt ihn so, daß er kracht:
“Führ’, der Räuber, Weiber aus,
lass doch zeigen, was ihr habt.
Hexe müssen vor uns singen!
Tanzen, Weiber, nackt!
Oder lass ich euch umbringen
und verrotten. Fakt!”
Schrecken und Angst!
Jede brüllt laut wie ein Bär:
“Schluß mit ihnen, weg von Sicht.
Sind wir Hexen oder wer,
Patrioten oder nicht?
Eine Zecke mit drei Köpfen,
fehlt doch dir Rum?
Man muß Frauen für ihn opfern!
Bringen wir ihn um”.
Schrecken und Angst!
Und herr Nachtigall, der Räuber
singt, natürlich, auch sein Lied.
Er pfeift und ruft: “Du Säugling,
Überseeparasit!
Weg! Verschwinde!”, sagt er,
“Kämpfe nie,
Nimm Vampir”, sagt er,
“auch mit!”
Schrecken und Angst!
Jetzt erzählen alte Leute
von dem Kampf, der einst verlief.
Jeder schlug jeden in Meute
bis von ihnen niemand blieb.
Damit endete der Trubel
in dem Murom-Wald,
Keine Geister gibt’s, kein Übel
mehr für Jung und Alt.
Und jetzt keine Angst!
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